Clive Barkers Book of Blood(Sunfilm/ Tiberius Film)
In der Regel weiß der geneigte Freund des gepflegten Horrorfilms, dass bei einer Verfilmung einer Clive Barker Vorlage nicht viel schief gehen kann. Dies sieht man vor allem an den vom Autor selbst verfilmten eigenen Romanen Hellraiser, Lord of Illusions und Cabal, aber auch Candyman oder Midnight Meat Train sind Garanten für gute Unterhaltung!
Als sein populärstes literarisches Werk sind vor allem die Kurzgeschichtensammlungen Bücher des Blutes zu sehen, aus denen vereinzelt auch Geschichten verfilmt wurden (zum Beispiel der Mitternachtsfleischzug).
Hier nun ist die Hauptgeschichte als Vorlage herangezogen worden, welche die Story der Bücher fiktiv erklärt. Dazu gesellt sich eine andere der Geschichten des Buches, welche lose als Nebenhandlung geschickt in die Story eingebunden wurde.
Die Story handelt von einer Bestsellerautorin, die in ihren Büchern den Schwerpunkt auf paranormale Phänomene gelegt hat. Bei Recherchen stößt sie auf ein mysteriöses Geisterhaus, welches sie mit einem jungen Studenten untersucht. Der Student Simon besitzt angeblich übersinnliche Fähigkeiten, und soll in diesem Haus übernachten, und die dort hausenden Geister anlocken. Das Haus jedoch dient gleichzeitig als Pforte ins Jenseits, so dass die Toten den Studenten als Medium nutzen, um über ihn ihre Geschichten zu erzählen. Dies tun sie, indem sie diese in seine Haut ritzen!Eigentlich hätte hier nicht viel in die Hose gehen können. Clive Barker himself schrieb das Drehbuch nach seinen Geschichten, und Regisseur John Harrison (durch Tales from the Crypt mit dem Kurzgeschichtenformat vertraut) packte die Vorlage in eine visuelle Form. Doch leider ist es ihm in den wenigsten Momenten gelungen, so etwas wie Spannung aufzubauen. Atmosphärische Szenen werden dabei von Bildern auf TV-Format abgelöst, so dass sich nie ein stringenter Faden für den Zuschauer erkennen lässt. Dabei gelingt es ihm jedoch, die Kulissen und die FX gut ins Bild zusetzen, jedoch die Geschichte bleibt dauerhaft auf durchschnittlichem Niveau!
Dass es trotz der gewalttätigen Vorlage eher ein Grusel- als ein Gorefilm geworden ist, mag zwar überraschen, ist jedoch an vielen Stellen im Hinblick auf den mittlerweile inflationär eingesetzten Blutgehalt vieler anderer Filme zu begrüßen!
Im Bonussektor befindet sich dann ein Making of, welches unter anderem ein interview mit Clive Barker zeigt, wo man mehr erschreckt, als während des ganzen Spielfilms, denn der Autor sieht wirklich sehr ungesund und fertig aus!
Clive Barkers Book of Blood ist ein durchschnittlich guter Gruselfilm, der leider nie dem Vergleich mit den gelungenen anderen Barker- Adaptionen standhält. Dazu ist er eben auch an vielen Stellen zu offensichtlich Rahmenhandlung der erwähnten Geschichten, und passt somit eher als Einleitung zu den Büchern (wie es in der Buchreihe auch der Fall ist), und nicht als abendfüllender Spielfilm. Er fesselt, es wäre aber an nahezu jeder Stelle mehr drin gewesen!
CFS