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Der Gallier Vercingétorix schafft es alle gallischen Stämme hinter sich zu vereinen und so den Kampf gegen die römischen Besatzer um Anführer Julius Cäsar aufzunehmen. Unterstützt wird er hierbei vom Druiden Guttuart. Doch als er in Alesia belagert und eingeschlossen wird und seine Truppen außerhalb der Stadt nicht warten wollen kommt es zur entscheidenden Schlacht.

Wer gedacht hat das der Höhepunkt französisch/italienischer Nicklichkeiten der Kopfstoß von Zidane gegen Materazzi gewesen wäre, der sollte mal in die Zeit kurz vor Christi Geburt reisen, in eine Periode schlechter Frisuren und unpraktischen Halsschmucks. Vercingetorix kennt man ja als historische Person sowohl aus Asterix Heften als auch als nette Doku bei den entsprechenden Sendern.
Irgendwie gleichen sich dabei die Geschichten, ob nun William Wallace in Schottland oder auch Arminius bei den Germanen, wir haben immer die gleiche Ausgangsposition hoffnungslos zerstrittener Stämme ohne Anführer, die erst mal mühsam geeint werden müssen. Gedreht wurde das Ganze wohl in Bulgarien, sonst würdee die Einblendung Tele Bulgaria in den opening Credits des gallischen Nationalepos ja irgendwie wenig Sinn ergeben und man scheute da wirklich kaum Kosten und Mühen. Hunderte Statisten prägen das Bild, die römischen Uniformen wirken sehr authentisch, lediglich die Perücken einiger Beteiligter wirken doch eher peinlich und warum die Teutonen frisural allesamt aussehen wie Pippi Langstrumpf, dürfte wohl dem Rauschmittelkonsum des örtlichen Bürstenbinders geschuldet sein.
Recht interessant ist auch die Besetzung ausgefallen. Der gebürtige US Boy Christopher Lambert gibt den Anführer recht sympathisch, der Schwede Max von Sydow seinen weisen Druidenmentor und wer schon immer mal Julius Cäsar mit Wiener Schmäh in der Stimme hören wollte ist hier bei Klaus Maria Brandauer richtig gelandet.
Soweit ich das beurteilen kann hielt man sich weitgehend an die historischen Fakten. Die Zivilisten die zwischen den Fronten nicht entkommen können, der doppelte Schutzwall der Römer nach innen und außen oder die scheiternden Entsatzheere sind alles reale Geschehnisse, interessieren würde mich allerdings schon, ob der große Sieg wirklich möglich war und nur durch die Ungeduld einiger Heerführer fehlschlug, so wie es hier dargestellt wird.
Man hätte aber gern in den fast zwei Stunden Laufzeit die eine oder andere Schlacht mehr einbauen können. Mehr als der erste Triumph gegen die Römer und der finale Kampf um die eingeschlossene Stadt Avesia hätte es schon sein dürfen. Trotzdem fand ich den Ausflug in die französische Geschichte recht sehenswert, wenn auch ab und an etwas behäbig.
7/10

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