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Seit dem TV-Hit „24“ ist Kiefer Sutherland ja wieder aus dem Karrieretief raus, aber bis die Serie ihren Erfolg hatte, musste er leider Langweiliger wie diesen hier drehen.
Arthur Banks (Kiefer Sutherland) ist Profikiller mit raffinierter Masche: Stets lacht er sich eine verzweifelte Frau an, die für ihn die niederen Arbeiten erledigen muss, wie den Fluchtwagen fahren, Waffen besorgen usw. Nach Erledigung des Jobs muss seine Mitarbeiterin dann auch stets das Zeitliche segnen, sodass Banks bisher immer ungeschoren blieb. Das ist ja schon mal eine halbwegs originelle Idee, doch außer dieser Grundidee hat „Desert Saints“ kaum etwas zu bieten.
Dieses Mal muss Banks seine Partnerin allerdings killen, bevor er den Auftrag erledigen kann und braucht dringend Ersatz. An einer Tankstelle liest er die junge Ausreißerin Bennie (Melora Walters) auf und kann sie für die Arbeit anwerben, aber er merkt, dass sie deutlich resoluter als andere seiner Partnerinnen ist…

„Desert Saints“ ist ein ziemlicher Langweiler, der vor allem daran krankt, dass quasi nichts von Bedeutung geschieht. Banks und Bennie fahren durch die Wüste, belauern und streiten sich, zwischendurch könnten noch Gefühle aufkommen und zum Schluss kommt dann der Job. Letzteres ist dann auch der beste Part des Films, denn nach einer Enthüllung, die man schon meilenweit kommen sieht, fährt der Film dann noch ein paar überraschende Wendungen auf. Die sind halbwegs nachvollziehbar, aber irgendwie überschlägt sich der Film hier mit seinen Plotturns, als wollte er den langweiligen Rest wieder gutmachen. Da hilft es nichts, dass die letzte Einstellung Raum für Spekulationen lässt.
Doch alles was davor kommt, ist Langweile pur. Sicher mag es interessant sein, wenn sich zwei Figuren näher kennen lernen, aber in „Desert Saints“ erfährt man fast gar nichts über das ungleiche Paar. Wir wissen nur, dass die beiden einander wohl betuppen wollen, aber das macht die Gespräche der ungewöhnlichen Fahrgemeinschaft auch nicht interessanter. Stattdessen gibt es nur lahmes, spannungs- wie überraschungsfreies Geplänkel und null Bindung zu den Charakteren.

Damit der Film dann auch noch den Todesstoß erhält, wartet „Desert Saints“ noch mit Einfällen auf, die von unnötig bis bekloppt reichen. Was soll Banks Freundin Dora in der Story, außer dass Rachel Ticotin kurz mal ihr Gesicht in die Kamera halten darf? Wieso verrät uns „Desert Saints“ schon mit Flash Fowards, dass Bennie bei dem Auftrag mitmachen wird? Dazu noch Unglaubwürdigkeiten, die das Geschehen noch zäher machen. Oder wieso merkt Banks als sonst so gewitzter Profikiller bei der Schießerei mit den FBI-Agenten nicht, was da eigentlich im Busch ist?
Immerhin kann Mr. Sutherland keinen Vorwurf machen, denn er holt aus seiner Rolle noch das Beste raus und spielt so gut es geht gegen das maue Drehbuch an. Melora Walters hingegen hat wohl nur drei Gesichtsausdrücke drauf (träumerisch, angepisst & besonders angepisst) und der Rest der Nebendarstellerriege darf ebenfalls problemlos mit dem Prädikat vergessenswert geadelt werden.

Bleibt unterm Strich ein langweiliger Killerkrimi, der außer einem gut spielenden Kiefer Sutherland und weniger Überraschungen am Schluss rein gar nichts zu bieten hat.

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