Der erste Teil war noch ab 16 freigegeben, dieser hat FSK 18. Da thailändisch leider nicht zu meinen bevorzugten Sprachen gehört, heute also mal wieder ein Film auf deutsch. Der Vorspann auch auf thailändisch, zwei Minuten lang, na toll! Zu Beginn werden wir erstmal 600 Jahre zurückversetzt: Reiter mit Pfeil und Bogen, Kuhwagen, versklavte Kinder.
Kampffilme setzen entweder in der Kindheit an und beschreiben die Entwicklung des Kämpfers (Karate-Kid, Bloodsport), manche beschreiben, wie der Kämpfer seine Fehler einsieht und er zu kämpfen aufhört (Bangkok Dangerous). Ong-Bak 1 setzte dort an, wo die Ausbildung gerade beendet war und der Kämpfer das erste Mal in die große Stadt ging. Dieser zweite Teil beschreibt in epischer Breite die Kindheit (in Rückblenden!), den Werdegang eines jungen Kämpfers, von der Aufnahme bei einer Gruppe von Banditen, über seine Ausbildung, zahlreiche Kämpfe, noch mehr Kämpfe und noch mehr Kämpfe, bis hin zum theatralischen Kampf gegen seinen früheren Meister. Dabei wurden aus der Originalversion noch 20 Minuten Gequatsche herausgeschnitten für das hiesige Release. Die falschen 20 Minuten?
Stunts
Wo der erste Teil noch verspielt und lustig wirkt, erscheinen mir das Training und die "Proben" des "jungen Tien" lächerlich. Das mag zum Teil an den teilnahmslosen Synchronsprechern liegen. Die Kämpfe verlieren sich in der Demonstration allerlei verschiedener Kampfstile, die mir als Zuschauer eigentlich wurscht sind. Wenn er durchaus glaubhaft über eine rennende Elefantenherde klettert, frag ich mich leider nur, ob das in Echt so gedreht wurde oder ob es doch irgendein Trick ist, statt in Ehrfurcht zu erstarren.
100 Gegner
Lassen wir das alles mal beiseite: die 100 Gegner die er wegräumt sind eine Menge Action für 90 Minuten. Warum nur, frage ich mich, kommt nicht einer dieser 100 Gegner mal auf die Idee, sich zu ducken? Oder macht eine Finte? Oder es greifen zwei gleichzeitig an? Wäre doch mal interessant.
Während der Vorgänger Tom-Yum-Goong - Revenge of the Warrior noch recht erfolgreich war (Budget $8 Mio., Gross $43 Mio.), und auch als Videogame erschien, kann Tony Jaa als Regisseur von Ong-Bak 2 nicht überzeugen. Angeblich soll erst der 3. Teil den Bogen zurück spannen, also die große Auflösung bringen und die Verbindung zwischen all seinen Martial-Arts-Filmen herstellen. Ich bin nicht mehr so wirklich gespannt.
Also, den zweiten Teil kann man sich sparen. Aber den ersten Teil unbedingt nochmal gucken, und auch Revenge of the Warrior!