"Ong Bak" sorgte auf dem internationalen Filmmarkt für eine Überraschung mit noch nie gesehenen Kampfszenen. Nur eine Frage der Zeit bis ein Sequel folgte, dennoch nahm man sich fünf Jahre Zeit, Hauptdarsteller Tony Jaa (The Bodyguard, Bangkok Warrior) drehte dazwischen noch den ähnlich gelagerten "Revenge of the Warrior". Jaa war es auch, der die Idee zu "Ong Bak 2" lieferte, zusammen mit Panna Rittikrai (Drehbuch) führte er Regie. Es ist die bis dato teuerste thailändische Filmproduktion, doch wie es bei Sequels nun mal so ist, er kommt in keinster Weise an das Original ran. Bei uns lief der Film auch nicht in den Kinos, sondern wurde gleich auf DVD vertrieben.
Thailand 1431: Es herrschen Unruhen zwischen den zwei Königreichen Ayutthaya und Sukhothai. Dabei kommen auch General Sidhadeco und seine Frau zu Tode, nur ihr Sohn Tien (Tony Jaa) kann entkommen und landet schließlich bei einer Bande von Dieben. Anführer Chernang (Sorapong Chatree) wird für Tien wie ein Vater und weiht ihn die Kunst des Kampfsportes ein. Ettliche Jahre später hat Tien seine Prüfung bestanden und soll zum Anführer der Bande gemacht werden. Doch zuvor will er sich an den Mördern seiner Eltern rächen und erlebt dabei eine böse Überraschung.
Schon beim Vorgänger war die Story das größte Manko, bei "Ong Bak 2" ist sie ähnlich simpel. Hier gilt es nicht ein wertvolles Objekt wiederzubeschaffen, sondern Rache zu nehmen, nur wird das Ganze weit in die Vergangenheit verlagert. Hier sorgen Jaa und Rittikrai für besonders düstere Schauplätze. Zwei Königreiche kämpfen um ihre Existenz, Sklavenhändler schrecken nicht davor zurück Kinder mit Krokodilen kämpfen zu lassen, das Gute scheint hier nicht zu existieren. An der finsteren Optik gibt es wahrlich nichts auszusetzen, manche Szenen wirken beinahe unheimlich, doch dank des Originals geht man hier mit zu hohen Erwartungen heran. Wir sehen den kleinen Tien, wie er vor den Mördern seiner Familie flieht und zuerst in den Händen eines sadistischen Sklavenhändlers landet. Es folgt ein Schlammcatchen mit einem Krokodil, bevor er von Chernang aufgegabelt wird. In der ersten Halbzeit wartet man vergeblich auf die spektakulären Kampfszenen, welche "Ong Bak" auszeichneten. Hier wird eher mit Waffen gekämpft, das Sortiment ist zugegeben breit, es mangelt also nicht an Abwechslung. Trotzdem reißt das Ganze nicht vom Hocker, Action ist eher rar gesäht, denn man konzentriert sich auf den Werdegang von Tien und den Mord an seinen Eltern bekommen wir in einigen Rückblenden zu sehen.
Ab der Prügelei auf dem Sklavenmarkt geht es dann auch richtig rund. Doch erst in der letzten halben Stunde darf Tien seine Rache ausleben und hier kommen wir in den Genuss wunderbarer Kampfszenen. Eigentlich ist das ganze letzte Drittel eine einzige Keilerei, denn nach einer überlangen Tanzszene muss sich Tien mit Dutzenden von Feinden prügeln und bekommt dabei auch ordentlich auf die Mütze. Die Kampfszenen wirken erneut echt und spektakulär. Eine kleine Überraschung darf es im Finale auch noch geben, nur will der Ausgang der Geschichte nicht richtig gefallen. Doch Teil drei steht schon in den Startlöchern und soll hieran anknüpfen. Die Darsteller sind hier sogar ein wenig besser als im Erstling, aber in ihren mimischen Fähigkeiten immer noch sehr beschränkt. So furios Tony Jaa auch kämpfen kann, doch bei der Verkörperung seines Charakters kommt er meist über zwei verschiedene Gesichtsausdrücke nicht hinaus. Auch Petchai Wongkamlao (The Bodyguard, Ong Bak) hat eine Minirolle geerbt, die man hätte weglassen können.
Auch in "Ong Bak 2" darf es ordentlich zur Sache gehen, man muss sich jedoch ein Weilchen gedulden. Den Plot hält man erneut so einfach wie möglich, die Darsteller reichen zumindest aus, während die Optik schön finster gehalten wird. Doch der Funke will einfach nicht überspringen, auch wird es erst in der zweiten Halbzeit richtig spektakulär. Ich bin ein Fan des Originals, das Sequel beeindruckte mich aber weniger, mag auch ein bisschen an der zeitlichen Verlagerung des Geschehens liegen.