Die Kritik beruht auf der ungeschnittenen DVD-Fassung vom Label e-m-s!
Nach dem Erfolg von "School´s Out - Schrei, denn ich werde dich töten" gab der Kölner Privatsender RTL die Fortsetzung "School´s Out II - Die Insel der Angst" in Auftrag.
Teil 1 entpuppte sich als spannender Slasher, dessen Finale etwas überzogen wirkte, doch insgesamt überzeugen konnte. Mit hohen Erwartungen ging ich an die Fortsetzung und wurde sehr schwer enttäuscht.
Regisseur Robert Sigl, der auch den ersten Teil in Szene gesetzt hatte, liefert hier lediglich Schonkost auf magerem TV-Niveau ab. Die Klasse von "Schrei..." wird nicht annähernd erreicht, obwohl die mystischen Erzählungen von einer Nonne, die in der Walpurgisnacht ihre Opfer sucht, ein guter Ansatz für einen spannenden Slasher abgegeben hätte. Auch die Insel mit ihrer riesigen Festung mit all den mittelalterlichen Waffen, finsteren Gängen und Gewölben wird nicht genutzt, um Spannung und Atmosphäre zu schaffen. Nach 30 Minuten hat sich das Thema um die Nonne ausgereizt, die Frage nach dem Täter hält sich in Grenzen - denn trotz falscher Fährten ist die Auflösung wenig überraschend und vorhersehbar.
Im Gegensatz zu Teil 1 wird nicht nur die Spannung gebremst, auch die Qualität der inszenierten Morde liegt weit unter dem Niveau, welches mit dem Original erzielt, hier aber nicht ansatzweise erreicht wird. Die meisten Morde werden lediglich angedeutet, was nicht spannend wirkt, sondern den Eindruck verstärkt, dass es sich hier um eine billige TV-Produktion handelt.
Für eine Produktion dieser Art spielt sich Katharina Wackernagel wieder einmal die Seele aus dem Leib, im krassen Gegensatz dazu steht Barnaby Metschurat, dessen Schauspiel unterirdisch ist.
Die Auflösung und das Motiv des Killers im Nonnengewand sind bedeutungslos, denn im Grunde haben die Morde auf der Insel nichts mit der Handlung aus Teil 1 zu tun, die einzige Gemeinsamkeit zu "Schrei" besteht im Cast von Katharina Wackernagel in der Rolle der Nina, die auf der Insel lediglich ihre Erlebnisse aus dem vorherigen Film verarbeitet. Die Rollen sind austauschbar, ein Verweis auf Teil 1 wäre gar nicht nötig und der Film als eigenständiger Gruselthriller wahrscheinlich gelungener gewesen als die inoffizielle Fortsetzung zu sein, die gar nichts fortsetzt, die Erwartungen des Zuschauers enttäuscht und einfach nur langweilig ist.
Thema eindeutig verfehlt, dafür gibt es 2 von 10 Schulverweise!