Eine Liebe mit unerwarteten Unterbrechungen
"Die Frau des Zeitreisenden" ist der Film den ihr vorschlagen solltet, wenn eure Freundin den siebten Nicolas Sparks-Immergleich-Liebesbrei gucken will, ihr aber die Formel satt seid und endlich mal eine etwas andere Liebesgeschichte sehen wollt. Es bleibt eine Vollblut-Romanze mit Herzschmerz und Schmalz, doch hier kommt eine Science-Fiction-Variabel ins Spiel, die das gewohnte Mann-Frau-Liebesgeplänkel auflockert und neu durchmischt. Dadurch noch lange kein Genrefilm oder guter Zeitreiseplot, aber immerhin ein gewisser Spin und Haken an der eigentlich gewohnten Sache. Nicht tiefgreifend oder zu düster, keine Angst wegen der Freundin... Der Film erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich immer mal wieder plötzlich auflöst und durch die Zeit reist. Ungeordnet, ungeplant, mal vorwärts, mal rückwärts. Immer als Nackedei. Das erschwert natürlich das Leben und Lieben...
Die Verfilmung der Buchbestsellers ist gelungen. Kein romantischer Must-See, aber ein interessanter Ansatz und feine Darsteller lassen die Zeit verfliegen. Eric Bana ist einer der hübschesten Normalos und Sympathieträger Hollywoods, zudem harmoniert er, egal in welchem Alter, nahezu perfekt mit Rachel McAdams, einer wahren Schönheit und festen Größe im Romantikzirkus. Ein Film über plötzliche Zeitreisen bietet natürlich etliche Ankünfte und Abreisen, Abschiede und Wiedersehen, Freude und Trauer. An Emotionen fehlt es dem romantischen Puzzlespiel sicher nicht und diese wirken zum Glück selten kitschig oder aufgesetzt. Der, passend zum Thema, springende Aufbau erfordert zwar Gewöhnung, doch nach und nach entwickelt man ein Gefühl für die Sache. Logik oder Wissenschaft sollte man jedoch vor der Tür lassen. Das hier ist wesentlich mehr Sparks als Twilight Zone. Eigentlich schade.
Fazit: nicht so detailliert wie das Buch, dafür überzeugen die zwei Leads mit starker Chemie und ich mag die simple Liebes- und Lebensgeschichte mit dem gewissen Reise-Kniff. Wundervolle Romantik, über den Sinn des Sci-Fi-Aspekts besser nicht zu lange nachdenken.