Inhalt:
Sanford Danton (John Ashton) hat es nicht leicht: Seine Freundin Cristine hat ihn aus der Wohnung geworfen und sich bereits einen neuen Freund geangelt.
Zum Glück findet Sanford Obdach im Haus seines Onkel Carpenter.
Bald bemerkt Sanford das etwas nicht stimmt:
Aus dem Keller sind merkwürdige Geräusche zu hören und sein Onkel benimmt sich auch etwas merkwürdig und dann stößt Sanford im Keller auf eine merkwürdige Kreatur.
Sein Onkel erklärt ihm kurze Zeit darauf, was es damit auf sich hat:
Im Killer des Hauses halten sich Ghouls, leichenfressende Kreaturen, auf, die von dem alten Indianerfriedhof im Moor hinter dem Haus kommen.
Der Indianerfriedhof ist verflucht, da er später als Tierfriedhof verwendet wurde und die begrabenen Tiere kamen später dann auch zurück.
Das alles weiß Sanfords Onkel von einem persischem Paar, das hinter das Geheimnis des Friedhofs kam und ihm dann das Haus vererbte.
Sanford muss seinem Onkel versprechen, wenn dieser irgendwann stirbt, den Ghoulen Futter zu verschaffen.
Als sein Onkel einen Herzinfarkt hat und prompt von einem Ghoul zum Verspeisen in den Keller geschleift wird, tritt Sanford an dessen Stelle.
Er beginnt Leute zu ermorden und deren Leichen an die Ghoule zu verfüttern.
Doch die steigenden Vermisstenfälle in der Gegend rufen die Polizei auf den Plan...
Meinung:
They Must Eat ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 2006, der sein Potential leider verschenkt.
Der Film bedient sich bei Friedhof der Kuscheltiere und Willard, einem Tierhorrorfilm aus dem Jahre 1971.
2003 erschien ein Remake des Films mit Crispin Glover in der Hauptrolle.
In Willard geht es um einen jungen Mann, der sich mittels einer dressierten Rattenarmee an den Leuten rächt die ihn tyrannisieren. Eine der Ratten, Sokrates, ist sein Freund während eine andere Ratte, Ben, sich Willard widersetzt und zu seinem Feind wird.
Das gleiche geschieht teilweise in They Must Eat.
Nach einiger Zeit beginnt Sanford nämlich die Ghoule abzurichten um sich an seinem Chef und dessen Sohn zu rächen, die ihm übel mitgespielt haben.
Während man in den Willard Filmen der Hauptfigur Sympathie entgegenbringt, ist das bei Sanford ziemlich schwierig.
Er hat keine Propleme damit Leute in seine Wohnung zu locken, zu ermorden und dann im Keller für die Ghouls herzurichten.
Als Sanford z. B. sein erstes Opfer, eine junge Frau, ermordet und in den Keller geschafft hat will er sich an dem Leichnam vergehen (Nekrophilie) was den Ghouls gar nicht passt.
Auch gibt es einen Ghoul den Sanfords Onkel den Namen Kojak gegeben hat und einen weiteren Ghoul der sich Sanford gegenüber feindselig verhält.
Die Parallelen zu Willard sind somit ziemlich deutlich, sofern man den Film schon mal gesehen hat.
Auch gibt es diverse Anspielungen auf andere Filme:
Das Haus von Onkel Carpenter (!) liegt in der Elm Street (!) und die zwei Polizisten, die die Vermisstenfälle untersuchen, unterhalten sich über zwei weitere Fälle an denen Sie gearbeitet haben:
Das Blutgericht in Texas (!) und eine Verrückten mit Hockeymaske (Freitag der 13.).
Allerdings sind manche dieser Anspielungen vielleicht auf die dt. Synchro zurückzuführen, den im Abspann wird ein Onkel Alistair, und nicht Carpenter, aufgeführt.
Ich hatte leider keine Möglichkeit herauszufinden ob der englische OT besser ist als die dt. Synchronisation, die etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Zwar verfügt die dt. DVD über eine Sprachauswahl (dt./engl.) doch nur die dt. Sprache ist verfügbar.
They Must Eat verschenkt leider sein Potential.
Ein besseres Drehbuch hätte dem Film auf alle Fälle gut getan.
Die Masken der Ghouls und die Geräusche die sie machen sind sehr gut gemacht und können überzeugen.
Eine Szene, in der Sanford die Ghoule im Moor aufsucht ist durchaus atmosphärisch und alle Schauspieler agieren glaubwürdig, doch durch das nicht ganz gelungene Drehbuch und die dt. Synchronisation geht einiges an Unterhaltung verloren.
Den Machern des Filmes muss man auf alle Fälle anrechnen das sie Ghouls als Monster für den Film verwenden und keine Vampire oder psychopathischen Killer.
Ein Ghoul ist ein Dämon der sich von Leichen ernährt und seine Gestalt wechseln kann. Geschichten über diese Wesen finden sich im persisch - arabischen Kulturkreis aber auch in Japan und den Philipinen.
In den Erzählungen von Tausendundeiner Nacht kommen diese Gestalten auch vor und der berühmte Horrorschriftsteller H. P. Lovecraft lässt in seinen Geschichten ebenfalls Ghoule ihr Unwesen treiben.
Die Figur des Ghouls hätte demnach genug Stoff für einen guten Gruselfilm geboten doch durch die Schwächen des Drehbuchs verliert der Film an Kraft.
Zudem wird auf dem Cover der dt. DVD suggeriert man hätte es mit einem weiteren Folterfilm zu tun (Die Torture - Horror DVD des Jahres) zudem wird auf dem Cover assoziiert man hätte es mit einem Zombiefilm zu tun obwohl die Kreaturen im Film eindeutig als Ghoule bezeichnet werden.
Regisseur Tommy Brunswick hat bereits mehrere B- und C - Horrorfilme gedreht und produziert (u. a. Mr. Jingles, The Evil Offspring).
Schauspieler John Anton spielte schon in Die Insel und Demoted (allerdings nur kleinere Rollen) und in einigen B/C Filmen.
Doug Kolbicz der den Ghoul Kojak spielt wirkte ebenfalls an einigen Filmen wie Little Red Devil mit.
They Must Eat ist nur etwas für Hardcore Trashfans.
Auch sollte man sich den Film dann auch nur aus der Videothek ausleihen und nicht kaufen.
(5/10)