Review

Schwitzende Männer turnen in Lagerhalle



Das erste Drittel weiß in Ansätzen zu überzeugen. Die Darstellung der schwierigen Lebenssituation des Geldtransporter-Angestellten / allein erziehenden Bruders weckt durchaus Interesse, auch wenn man sich schon denken kann, worauf das hinaus laufen wird: Er lässt sich von seinen Kollegen überreden, den Überfall auf einen firmeneigenen Geldtransporter zu fingieren und so an die dicke Kohle zu kommen.

Ab der Szene, wo die Männer den Geldtransporter in einer verlassenen Lagerhalle zwecks Geld verstecken parken, wird der Film fürchterlich beliebig, wodurch er keine Spannung (oder zumindest: Interesse) erzeugen kann. Bevor der von Schuldgefühlen geplagte (und nicht mehr am Raub teilnehmen wollende) Protagonist am Ende als heroischer Sieger da steht, zeigt der Film beliebige Handlungsabläufe und kreiert nach Gutdünken Ursachen und Wirkungen.

Dem Ganzen fehlt es an atmosphärischer Dichte einerseits, und andererseits konnte mich der Film zu keiner Zeit von der Unausweichlichkeit dessen, was gerade passiert, überzeugen. Man sieht keine packende, präzise Geschichte, sondern bloß ein paar verschwitze Männer, die in einer versifften Lagerhalle rumhampeln, bis irgendwann mal Happy End ist. Dass der Film noch nach höchst konstruierten Regeln funktioniert (hier kein handy-Empfang, dort ein Funkloch, und -- wie praktisch -- die Sicherheitsleute müssen sich nur alle 40 Minuten per Funk beim Chef melden, etc.) macht die Sache auch nicht besser.

Manche Kritiker schreiben, "Armored" sei ein cooles B-Movie, sprich: Der Film sei so schlecht, dass er wieder gut sei. Dem stimme ich nicht zu. Denn "Armored" ist eine gänzlich uncharmante Angelegenheit, die auf keiner Ebene etwas zu bieten hat. Uninteressant, beliebig, bar jeder Atmosphäre.

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