Review

„R.P.M. – Rotations per Minute“ hat einen ziemlich hohen Trashfaktor, was angesichts der Mitwirkung von David Arquette und Famke Janssen verwundert.
Luke Delson (David Arquette) ist zwar offiziell Angestellter in der Firma seines Vaters, aber in Wirklichkeit ist er ein Hallodri. Er ist zwar sehr intelligent, benutzt diese Fähigkeit aber nur um technische Spielereien zu bauen oder Autos zu klauen, denn Luxuskarossen sind seine große Leidenschaft. David Arquette zieht direkt zu Beginn mit seiner lockeren Art alle Sympathien auf seine Seite und wird schnell zur größten Attraktion des Films.
Als er wegen Diebstahl mal wieder von der Polizei gesucht wird, soll er in die Zweigstelle in Hamburg versetzt werden. Doch Luke sabotiert bei der Zwischenlandung an der französischen Riviera das Flugzeug und nutzt den Zwischenstop für eigene Geschäfte. Er trifft sich mit dem zwielichtigen Chiarkos (Stephen Yardley), der eine Autoausstellung organisiert hat, bei der Luke und seine Rivalin Claudia (Famke Janssen) Oldtimer klauen sollen. Famke Janssen stakst hier allerdings schon von Beginn als auf Äußeres reduzierter Vamp in haarsträubenden Outfits und Perücken durch die Gegend.

Doch die Polizistin Georgie Rysher (Debora Weston) ist Luke nachgeflogen und will ihn in Europa stellen. Gleichzeitig wartet auf Luke ein Sonderauftrag: Er soll vom dem Industriellen Biggerman (Kenneth Cranham) den Prototyp des RPM, eines besonders spritsparenden Autos, für Chiarkos stehlen, weil dieser eine Flotte aus Öltankern kontrolliert. Damit beginnt eine turbulente Zeit an der Riviera...
Hat man anfangs noch das Gefühl einen normalen Film zu sehen, so entpuppt sich „R.P.M.“ schnell als Trash in Reinkultur. Die Hatz um die Autos kommt mit einer Story daher, die dünner ist als Esspapier. Die Wendungen sind entweder doof oder unglaubwürdig, oft auch beides. Einen Spannungsbogen sucht man ebenso vergebens wie vernünftige Dialoge oder eine Existenzberechtigung für diesen Streifen. Zudem ist das Budget merkbar billig, was sich in diversen Szenen (Tunnelstunt, abgesägte Hand) merklich äußert. Besonders nervig ist aber der Sexismus des Films, der nur noch dämlich wirkt.
An Action werden ein paar Autojagden und etwas Ballerei geboten. Die Schießereien kann man weitestgehend vergessen, da sie ohne großen Aufwand und recht unspektakulär gemacht sind. Da nutzt es auch nichts, wenn einer der Schützen ohne Grund mit einem spektakulären Überschlag durch den Kugelhagel hopst. Die Autojagden sind dafür teilweise mit wirklich viel Tempo gemacht und gehören zu den sehenswerten Szenen des Films wie auch die wenigen Stunts.

Doch auf seine eigene, absolut bekloppte Weise macht „R.P.M.“ sogar Laune, denn der Film ist so dermaßen doof, dass es witzig ist. So kann man sich vor allem über die dreisten Aktionen Lukes amüsieren (die Szene mit dem Polizeiauto am Anfang ist ein Brüller) und auch diverse andere Szenen sind (unfreiwillig??) komisch, wie z.B. die Anmachversuche des französischen Bullen oder der Versuch Claudias zwei Autos auf einmal zu klauen – das ist Trash in Reinkultur und da machen die doofen Dialoge teilweise wieder Spaß.
David Arquette fährt hier zwar kein großes Schauspieltalent auf, kann aber mit seinem Charme dennoch punkten. Über die anderen Darsteller breitet man besser den Mantel des Schweigens, wobei vor allem die Fieslinge absolute Knallchargen sind. Famke Janssen wird komplett auf ihr Aussehen reduziert und macht eine schwache Figur.

„R.P.M.“ ist an sich absoluter Trash, doch dank der mehr oder weniger freiwilligen Komik und ein paar spektakulärer Stunts kommt er dann doch auf einen gewissen Unterhaltungswert.

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