Jalal Merhi kloppt sich im Libanon um zwei Amulette, welche zu einem Schatz führen. Wer Merhi kennt weiss, dass seine diversen Soloprojekte zum Scheitern verurteilt sind. Schlug er sich an der Seite von Billy Blanks in "Talons of the Eagle" noch recht wacker, sowie zusammen mit Cynthia Rothrock in "Tigerkralle", so darf er hier im Alleingang gegen den Gangster Chang (James Hong) antreten. "Operation Golden Phoenix" ist Merhis Regiedebüt, dass er sogleich mit seiner eigenen Schmiede produzierte. Nur Drehbuchautor J. Stephen Maunder enttäuscht mit seinem lahmärschigen Drehbuch.
Und zwar geht es um den Sicherheits-Spezi Mark Assante (Jalal Merhi), der den Transport einiger wertvoller Antiquitäten überwachen soll. Doch Chang macht ihm einen Strich durch die Rechnung und überfällt den Transport mit seinen Mannen. Dabei wird Marks Partner Ivan Jones (Loren Avedon) erschossen. Mark selbst wird eingebuchtet, kann aber kurz darauf wieder fliehen und hofft nun auf die Hilfe von Prinzessin Tara (Karen Sheperd).
Eine Basis ist schon mal vorhanden, denn mit Loren Avedon und Karen Sheperd hat man zwei Martial Arts Talente, mit denen Merhi nur bedingt mithalten kann. Alle agieren auf durchschnittlichem Niveau, es gibt keine Totalausfälle, nur James Hong bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Eine gewisse Solidität sollte selbst eine Story in einem B-Actionfilm bieten, im Grunde genommen funktioniert das hier auch. Aber die Jagd nach dem Schatz wird nach flottem Start dermaßen langweilig, es kommt einem so vor als hätte Maunder total vergessen, dass zu einem Actionfilm auch Action gehören muss. So ist in der Mitte ein großes Loch, welches man dazu benutzt, um massig uninteressante Charaktere einzuführen. Da wäre der doofe Polizeichef, Marks zahlreiche Freunde und schließlich die dickste Überraschung, Ivan lebt noch und hat das Ganze inszeniert, was mir aber schon klar war, als ich die Videohülle in der Hand hielt. So folgen unnötige Dialoge, dann muss Mark auch noch das zweite Amulett stehen und lässt sich viel zu offensichtlich an der Nase herumführen. Die obligatorischen Verräter sind dann viel zu schnell entlarvt und bald hält Chang beide Amulette in der Hand, welche zusammen eine Karte ergeben. Doch um sie zu lesen, muss man erst Professor Amid (Joseph Nano) samt Tochter kidnappen. Es ist einfach nervig, dass man hier alles vorhersagen kann. Erst müssen alle Klischees abgearbeitet sein, bevor sich Merhi endlich mal wieder kloppen darf.
Eigentlich bietet "Operation Golden Phoenix" nur vier Kloppereien und einen Shootout. Der kleine Schusswechsel beim Überfall bietet zwar grafische Einschüsse, doch unser Held scheint kugelsicher zu sein und erledigt die Bösewichte immer mit dem ersten Schuss, zudem mit einer Schrotflinte. Die Keilereien können sich hingegen sehen lassen, obwohl sogar hier der letzte Schliff fehlt. Merhis Herumgefuchtel sieht manchmal gar lächerlich aus, er kann nicht mit Kollegen wie Jeff Wincott, Billy Blanks, Cynthia Rothrock oder Richard Norton mithalten. Selbst Loren Avedon ist ein zu großes Kaliber für ihn, immerhin dürfen sich die Beiden einen langen Endfight leisten. Die vorherigen Prügeleien sind immer sehr schnell geklärt. Im Finale lässt dann noch "Indiana Jones" grüßen und es ist gerade zu armselig, wo der Schatz nun wirklich versteckt ist. Jeder Archäologiestudent hätte den ohne Karte finden können.
Aber so hat Merhi genügend Zeit, seine passable Kulisse dem Zuschauer schmackhaft zu machen. Man muss diesem langweiligen Film wirklich lassen, dass die Sets Abwechslung bieten und zudem ein paar hübsche Bilder. Gedreht wurde in Toronto und im Libanon.
In jeder Hinsicht stinklangweilig. Die Darsteller, sowie die Sets können sich sehen lassen, aber die Story strotzt vor Klischees und bietet obendrein viel zu wenig Action. Da können die soliden Fights auch nichts mehr retten.