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David DeCoteau (Puppetmaster 3, Skeletons) stieg Mitte der 80er Jahre ins Business ein und führte bis heute bei über fünfzig Filmen Regie. Der Großteil davon ist leider unterdurchschnittlich, wozu auch der Slasher "Final Stab" gehört. Und wieder ist dafür Drehbuchautor Matthew Jason Walsh verantwortlich, der schon oft die Screenplays für DeCoteaus Schundfilme lieferte. Immerhin versucht man storytechnisch etwas zu deichseln und kann im Finale noch für ein paar Überraschungen sorgen. Aber im Endeffekt geht es wieder um einen Schlitzer mit Maske, der unterdurchschnittlich schauspielernde Teenies jagt und dezimiert. Doch wer sich hinter der Maske verbirgt, ist wahrlich nicht einfach zu erraten.

Seit Jahren wird Charlie (Jamie Gannon) von Alpträumen geplagt, seine Eltern wurden vor einigen Jahren bestialisch ermordet. Charlie kommt darüber nicht hinweg, trotzdem geht er mit Freundin Angela (Melissa Reneé Martin) auf eine Party, welche Angelas Schwester Kristin (Erinn Hayes) schmeisst. Kristin will sich angeblich mit Angela versöhnen, doch sie plant eine Art Spiel. Daraus wird leider bald blutiger Ernst, denn ein Killer hat es auf die Clique abgesehen.

"Final Stab" ist nicht unbedingt ein Slasher von der Stange, da man zumindest in Punkto Story ein paar Wendungen zu bieten hat und das Ratespielchen um den Killer selbst für den eingefleischten Fan ganz schön schwierig wird. Probleme gibt es aber bei den Charakteren, die nicht nur vom Reißbrett sind, sondern dem Zuschauer fehlt auch ein Sympathieträger. Dem Hauptcharakter Charlie verpasst man zwar ein schreckliches Erlebnis in seiner Kindheit, trotzdem vermag seine Figur nicht zu überzeugen, mag wohl auch an den unterdurchschnittlichen Darstellern liegen. Für ein paar bekannte Gesichter war der Geldbeutel nicht dick genug und die unbekannten Jungdarsteller bleiben in jeder Szene blass, ohne jegliche Mimik und Gestik.

Die Kulisse wiederrum hat alles, was man bräuchte. Ein abgelegenes Landhaus, auf dem ausgerechnet Charlies Eltern ermordet wurden, weit weg von jeglicher Zivilisation. Klischees wie der nicht vorhandene Handyempfang oder das kaputte Auto bleiben uns erspart, denn die Clique merkt viel zu spät, dass ein Killer unter ihnen ist. Alle halten es für ein Spiel, welches Kristin sich ausgedacht hat, um Charlie aus der Reserve zu locken. Man kommt auch recht schnell zu Potte, doch die Morde enttäuschen. Meist fehlt es an Atmosphäre und jeder Mord verläuft gleich. Der Schlitzer verwendet immer ein Messer, damit schneidet er seinen Opfern die Kehle durch oder sticht auf sie ein. Manchmal geschieht dies im Off, ab und zu ist auch etwas Blut zu sehen, richtig hart sind die Tötungen aber nicht.

So rennen die Teenies auf dem Grundstück, oder im Haus umher, da keiner weiss was wirklich los ist, versucht auch Niemand zu fliehen. Schon mittig fängt der Zuschauer das Gähnen an und selbst im Finale kann DeCoteau keinen Höhepunkt mehr setzen. Höchstens John Massari hätte hier ein Lob verdient, sein unheimliche Score macht einiges her.

"Final Stab" fällt in die Kategorie überflüssig und uninteressant, dabei hat der Plot einige gute Ansätze. Doch die Umsetzung ist zäh, es fehlt an Atmosphäre und Spannung und die Morde verlaufen zu blutleer. Desweiteren sind die Darsteller aus der untersten Schublade.

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