Review

Grotesque ist Grotesque…
Vor weg, ich kann im Bereich derber Filme so einiges ab, doch Grotesque von Kôji Shiraishi landet nicht nur bei mir auf einer Härteskala zu den 10 brutalsten Filmen die je gedreht wurden.

Wer sich hier auf ein lustiges Splattergemetzel freut, der wird eher enttäuscht sein. Der japanische Streifen setzt mehr auf Psyche, Perversion und Gewalt der brutalsten Art in Form von Folter. Ich finde ein passender Vergleich wäre „Guinea Pig“. Obwohl der gesamte Film nur mit 3 Schauspielern auskommt und die einzige Handlung darin zu bestehen scheint, ein junges Pärchen zu quälen und zu foltern, wird der Film erstaunlicherweise nicht langweilig und sorgt sogar für etwas Spannung.

Vorstellen muß man sich den Ablauf so, das ein junges Pärchen von einem gestörten Psychopathen in einem Tunnel entführt wird und in seinen heimischen Metzelkeller gebracht wird. Hier werden die beiden gegenüberblickend festgeschnallt und die Torturen beginnen. Der Psychopath, der aller Wahrscheinlichkeit ein Arzt ist geht hier sehr präzise vor und sucht in seinem Handeln eine Befriedigung. Die Foltermethoden steigern sich mal zu mal. Das ganze geht die gesamten 73 Minuten so. Zwischendurch gibt es eine kleine Verschnaufpause, wo der gestörte Psychopath die beiden immer wieder zusammenflickt um sie im Anschluss weiter zu bearbeiten. Ja das war es auch eigentlich schon.

Folterwerkzeuge findet man hier keine neuen. Die beliebte Kettensäge, Nägel, Hammer, Messer, Skalpell usw. kennt man auch aus anderen Filmen schon. Einzig neu ist eine Szene, wo eine offene Wunde mit Füllspachtel behandelt wird. Kam optisch auch ganz gut rüber. Viele Szenen werden auch nicht direkt gezeigt oder sind mit schnellen Schnitten versehen, so das sich vieles im Kopf abspielt. Kameraführung und Schnitt sind hier recht gut gelungen und auch die Schauspieler wirken sehr überzeugend.

Ich persönlich bezeichne den Film als „krank“ und definitiv als menschenverachtend. Liegt daran, das ich mit diesem Genre auch nicht viel anfangen kann und werde deswegen den Film auch nicht als großes Kunstwerk bezeichnen. Grotesque ist die Grenze zum schlechten Geschmack und ich kann mir nicht vorstellen, das man diesen Film vom Gewaltfaktor noch toppen kann. Labile Gemüter sollten lieber die Finger von dem Film lassen. Das sage ich nicht nur so, sondern ist wirklich wahr. Wer mit Filmen dieser Art vorher noch nicht zu tun hatte, könnte hier psychische Erkrankungen beim betrachten des Films davontragen. Kein Film, den man sich beim gemütlichen DVD Abend mit der Liebsten anschauen sollte. Ein Film der nur für Genre Liebhaber geeignet ist.

Fazit:
Als Filmfan kann man ihn sich ein mal anschauen um mitreden zu können, aber das war es dann auch. Bewerten tue ich den Film mit 7 Punkten, da er von der Umsetzung gut gemacht ist. Meinen Geschmack trifft er aber nicht.

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