Review

Kehren wir zurück in die 80er, wo man als Actionfan auch mit schmalen Budgets einen ordentlichen Reißer geliefert bekam. Wo der Held ballern konnte was das Zeug hielt und keine Hilfe von anderen brauchte, denn als US Soldat war man Unbesiegbar.

Willkommen bei „No Dead Heroes“, einem rüden Actionknaller der sicherlich zu dem härtesten zählt was damals so abgeliefert wurde. Glücklich kann sich schätzen, wer die einzige Uncut Version als US Tape in seinem Besitz hat(ich, ich!!!). Denn hier wird vor nichts halt gemacht. Schon die Einführung in Vietnam zeigt wo der Streifen hinlangt. In einem Gefangenlager, geführt von einem russischen Kommandanten (Nick Nicholson schwelgt im unglaublichen Overacting, ohne auch nur einen Akzent zu haben), hängen die US Soldaten wie Schweinehälften überall herum. Die Stimmung des Streifens beginnt extrem düster und apokalyptisch. Knochen auf den Boden, Gefangene und tote überall. Dann wird kurz verhört und gleich liquidiert. Wer nicht redet wird bestraft(obwohl der Held auch jemanden in Flammen aufgehen lässt obwohl er redet…), so wie es damals in Vietnam gang und gebe war…

Jedenfalls wird das Lager kurz darauf von den US Helden niedergemacht und nur der Russe entkommt, damit er für die eigentliche Handlung noch zur Verfügung steht. Der hat nämlich den Freund des Helden, ein paar Jahre später, in eine willenlose Kampfmaschine verwandelt und kann nun per Signal Morden wie er will. Zu Testzwecken wird dann auch gleich mal die Familie von Sanders umgebracht, was diesen natürlich gar nicht gefällt und er sich deswegen aufmacht Rache zu nehmen und nebenbei noch ein Komplott um die Ermordung des Papstes in Südamerika zerschlägt. Dabei legt er alles um was ihn in die Quere kommt. Und das ist gar nicht mal soweit hergeholt, da der Bodycount doch die 100er Marke locker überschreitet. Max Thayer („No Retreat, No Surrender 2“, „Phantom Soldiers“) ist zwar etwas speckig(und in etlichen Actionszenen deutlich gedoublet), aber dennoch unbesiegbar und so darf man zu sehen wie er alles umbringt was nicht Amerikanisch ist. Anfangs die Vietnamesen, dann natürlich etliche Südamerikaner und der Russe wird auch nicht vergessen. Viele werden den Film sicherlich Geschmacklos finden und ohne Frage sind menschenfeindliche Tendenzen deutlich zu erkennen, aber ich glaube kaum dass jenes die Intuition der Macher war. Der philippinische Regisseur Danilo Cabreira (hier als J.C. Milller tätig) und sein Partner Anthony Marahaj (Regisseur vom „Mission Terminate“, „Not Another Mistake“ jeweils mit Richard Norton) wollten vermutlich einfach einen harten Actionstreifen abliefern. Das ist ihnen ohne Frage gelungen. Es wird erschossen, geprügelt, brutal gefoltert und liquidiert, durchbohrt und auch vergewaltigt. Der Held kennt ebenso wenig Skrupel wie seine Gegner. Er tötet alles was nicht bis 3 auf dem Baum sitzt und selbst dann hört er nicht auf. Gefühle scheint er zumindest keine zu haben, da er auch schon kurz nach Ermordung seiner Frau eine andere Flachlegt. Das die deutsche Fassung damals reichlich Federn lassen musste ist sicherlich zu verstehen. Denn auch bei wesentlich harmloseren Titeln wurde gerne die Schere gezückt.

Gerade deswegen macht der Film soviel Spaß. Als Actionfan kann man hier wirklich die niedrigsten Instinkte ausleben, denn bei aller Menschenfeindlichkeit und Härte, ist das ganze ziemlich flott und knackig inszeniert. Das Budget war sicherlich höher als manch anderer Dschungelactioner zu der Zeit und so gibt es schöne Explosionen und die Ballereien wurden ebenso ordentlich eingefangen(natürlich nur im vergelich mit anderen Filmen dieser Art) und sind vor allem ziemlich Häufig vertreten. Langeweile kommt garantiert nicht auf und bei der Anzahl an Opfern kann man sich wirklich nicht über einen Mangel an Action beschweren. Die Story selbst dient nur als Aufhänger für Grausamkeiten und Action. Also genau das was heute gar nicht mehr gebracht wird(mal vom neuen Rambo abgesehen) und man so nur in den glorreichen Videozeitalter gefunden hat.

Fazit:

Absolut extremer Explotationer mit sehr hohem Gewaltgrad und einer Menge Action. Max Thayer ist zwar irgendwie ein etwas prolliger, grober Klotz, macht seine Sache aber dennoch ordentlich. Ähnliche Rollen spielte er ja davor und danach auch noch mal. „No Dead Heroes“ gehört deswegen zu den Filmen die seinen brutalen Ruf zu Recht tragen und wirklich keine Skrupel kennt. Für den einen oder anderen sicherlich zu Geschmacklos(ich gebe zu die Vergewaltigung hätte nicht so lange sein müssen), aber für knallharte Actionfreunde unbedingt eine Empfehlung wert; aber nur in der Uncut Version um alles das zu erleben, was andere Filme sich nicht trauten:).

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