In "Monster´s Ball" zeigt Halle Berry die bisher beste schauspielerische Leistung ihrer gesamten Karriere. Diesen Bonus hat sie dann für ihren unsäglichen Auftritt in dem Bond-Vehikel "Stirb an einem anderen Tag" allerdings wieder verspielt. "Monster´s Ball" ist ein wortkarges, intensiv gespieltes Drama um schicksalhafte Begegnungen und die Unfähigkeit, Gefühle zu zeigen. In einer Nebenrolle agiert der damals noch relativ unbekannte Heath Ledger als Sohn eines Vaters, der diese Bezeichnung nicht verdient. "Monster´s Ball" ist erschreckend realistisch in der Darstellung menschlicher Fehlbarkeiten. Ein Vater wird von seinem Vater zu einem Rassisten erzogen und gibt diese Methodik an seinen eigenen Sohn weiter der sich davon aber nicht beeinflussen lässt. Da er den Vorstellungen seines Vaters nicht entspricht und der ihn für einen Schwächling hält, gibt er sich lieber die Kugel als Lösung des Problems und als einzigen Ausweg aus dem Tal der ständigen Erniedrigungen und Demütigungen. Erschreckend auch die Darstellung der Einsamkeit aller Protagonisten. Mit Sicherheit ist "Monster´s Ball" nicht jedermanns Geschmack. Der Streifen geht an die Nieren und hält uns gnadenlos den Spiegel vor Augen. Wer Popcorn-Kino erwartet dem wird das Zeug wohl im Halse stecken bleiben. Gut so!