Schattenkommando
(Sunfilm)
Der Überraschungserfolg der 80er Jahre Actionfilmhuldigung The Expendables lenkte das Augenmerk des Publikums auf dieses unterhaltsame Genre, welches so manche Perle, aber eben auch so manche Actiongurke hervorgebracht hat. Der hier vorliegende Film Schattenkommando siedelt sich ein wenig zwischen den Qualitätspolen an.
Regisseur J. Stephen Maunder (Tigerkralle II & III) gelingt es, eine wahrlich überzeugende Darstellercrew auf die Beine zu stellen. So findet man hier Prominenz wie zum Beispiel den großartigen Danny Trejo (Machete, From Dusk Till Dawn), Tom Sizemore (Natural Born Killers), Armand Assante (Das Chaos Experiment, Prison Break), Bruce Boxleitner (TRON: Legacy, Babylon 5) und als Hauptcharakter Max Forrester (was für ein Name!!!!!) den charismatischen Marc Dacascos (Pakt der Wölfe, Crying Freeman).
Die Geschichte handelt von dem Special Forces Mitglied Forrester, der bei einem missglückten Einsatz im Irak seine Verlobte Sasha im glauben, sie sei tot, zurücklassen muss. Jahre später erhält er jedoch ein Video, auf welchem sie mit einigen Al Quaida Terroristen zu sehen ist. Max macht sich auf, um sie zu finden, was sie jedoch nicht wirklich begeistert, denn anscheinend bereitet Sasha gerade einen großen Waffendeal mit den Terroristen vor. Max setzt nun alles daran, die Sache aufzuklären und bringt dabei sich und Sasha in große Gefahr.
J. Stephen Maunder hatte mit Schattenkommando offensichtlich ein großes Ziel vor Augen. Man bemerkt, dass er sich bemühte, mit dem ihm zur Verfügung stehenden Budget ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Da natürlich ein großer Teil des Geldes für die Gagen der Darsteller ausgegeben wurde, blieb weniger für den Rest des Filmes. Trotzdem bemühte er sich, eben nicht wie sonst häufig in diesem Genre, die Drehorte in Rumänien für seinen Film zu nutzen, sondern zeigt Kulissen, die einem gefühlten Lybien ziemlich nahe kommen. Nun gut, das Armeelager ist ein einfaches Zelt, in welchem Leute immer wieder rein- und rausgehen, aber im Großen und Ganzen ist der Look des Filmes bei einer Produktion dieser Größenordnung ganz ordentlich. Ein Manko des Filmes ist jedoch das Drehbuch, welches zwar eine passable Spannungskurve aufzubauen weiß, jedoch viel zu wenig Action für einen Film dieses Genres zu bieten hat, und auch die Präsenz des Hauptdarstellers in keiner Weise nutzt. Etwas mehr Kampfkunst seitens Marc Dacascos hätte den Film direkt in eine andere Liga gekickt (um hier mal ein blödes Wortspiel zu nutzen). Stattdessen setzt man auf Dialoge und Wortgeplänkel, wobei hier nahezu alle Darsteller wie auf Autopilot spielen. So was ermüdet auf Dauer und produziert Längen.
Auf der technischen Seite bietet die Blu-ray aus dem Hause Sunfilm gute Werte in Ton und Bild, im Bonussektor findet man dann aber nur einen Trailer und eine Programmshow.
Im Fazit ist Schattenkommando ein Film mit einer herausragenden Starpower, der jedoch leider nur das vorhandene Potential ansatzweise ausschöpft. Jedoch entschädigt er dabei mit einer passablen, kurzweiligen Geschichte und einer tollen Location, und eignet sich damit für einen unterhaltsamen Filmabend mit ein paar Freunden.
CFS