Nachdem ein böser Fluch in Japan verbrannte Erde hinterließ und soeben den letzten Überlebenden von früher erledigte, zieht er um in dessen Appartement in einem Mietshaus in Chicago, dicht gefolgt von einer jungen Japanerin, die im Gegensatz zu den Hausbewohnern genau weiß, womit man es zu tun hat. Weniger Ahnung haben die beiden Schwestern und ihr psychologisch unausgeglichener Bruder, die das Haus gerade renovieren. Als der Fluch nach den Haubewohnern greift, merkt ein kleines Mädchen als erstes, das etwas nicht stimmt.
Im Prinzip war es vollkommen logisch, das die "The Grudge-Reihe" fortgesetzt wird, denn ganz sicher haben die Amerikaner erkannt, das man mit der Ausschlachtung-und Fortsetzung der Thematik noch eine Menge Geld machen kann. So war es denn auch nur eine Frage der Zeit, bis nun der mittlerweile dritte Teil erschienen ist, der dort ansetzt, wo der Vorgänger aufgehört hat. Nun sollte man allerdings keine Innovation erwarten, denn großartige Überraschungen werden dem Zuschauer hier nicht geboten, vielmehr bekommt man einigermaßen solide Gruselkost serviert, die ohne Zweifel darauf hindeutet, das die vorhandene Thematik so langsam etwas ausgelutscht ist. Was vor einigen Jahren noch als innovativ und überraschend daherkam, vor allem, wenn man an die asiatischen Originale denkt, das wirkt mittlerweile doch wenig überzeugend und kann den Betrachter auch längst nicht mehr mit dem nötigen Grusel-Feeling versorgen, das die damaligen Filme noch so ausgezeichnet hat.
Es dürfte also nicht weiter verwunderlich erscheinen, das in vorliegendem Film nur mäßige Grusel-Atmosphäre zum Vorschein kommt, denn zu bekannt und vorhersehbar präsentiert sich das Szenario, das Regisseur Toby Wilkins hier kreiert hat. Nicht selten überkommt einen das Gefühl, das die Story sich zu sehr mit denen in den Vorgängern ähnelt und das lediglich die Schauspieler ausgetauscht wurden, um diese Tatsache etwas zu überdecken. Doch leider ist das nicht der Fall und so bekommt man einen zwar durchaus ansehbaren Film präsentiert, in dem sich aber zu keiner Zeit eine konstante Spannung entfalten kann, oder gar eine Faszination vom Geschehen ausgeht, die sich auch auf den Zuschauer übertragen würde. Es fehlt ganz einfach der nötige Überraschungseffekt, selbst die vorhandenen Schockmomente können keinesfalls die beabsichtigte Wirkung erzielen, da die gesamte Inszenierung viel zu bekannt erscheint, als das ein wirklich gepflegtes Gänsehaut-Feeling aufkommen könnte.
Was mich persönlich aber am meisten gestört hat, ist die vollkommen überzogene 18er Freigabe, denn bis auf ein-oder zwei kleine Szenen ist hier im Bezug auf die Härte überhaupt nichts vorhanden, was eine solch hohe Einstufung rechtfertigen würde, so das eine 16er Freigabe vollkommen ausgereicht hätte. Es wird sicherlich nicht gerade wenige Leute geben, die allein schon aufgrund der Freigabe mit total überzogenen Erwartungen an den Film herangehen werden, um dann nach seiner Sichtung ein starkes Gefühl der Enttäuschung zu verspüren. Jedoch wird sich wohl ein kleines Gefühl der Enttäuschung generell nicht vermeiden lassen, da sich "The Grudge 3" leider nur im Mittelmaß des täglichen Einheitsbreis ansiedeln kann, der einem ständig offenbart wird.
Insgesamt gesehen kann man also zu der Erkenntnis gelangen, das hier ein größtenteils solider Gruselfilm vorliegt, der aber gänzlich ohne Highlights daherkommt und in dem aufgrund seiner Vorhersehbarkeit niemals die nötige Grusel-Atmosphäre oder ein überdurchschnittlich hoher Spannungsbogen entsteht. Viel zu bekannt kommt einem das Geschehen vor, in dem auch die agierenden Darsteller jederzeit auswechselbar erscheinen, da sie ziemlich blass bleiben und nicht gerade durch besondere Ausdruckskraft in Erscheinung treten. Dennoch muss man damit rechnen, das auch diese Film-Reihe noch längst nicht am Ende ist, denn der hier gewählte Schluß deutet viel eher darauf hin, das uns zumindest noch ein weiterer Teil bevorsteht.
Fazit:
Ich bin mit ziemlich niedrigen Erwartungen an diesen dritten Teil herangegangen und das war auch ganz gut so, denn so bin ich keineswegs enttäuscht worden. "The Grudge 3" ist ein in allen Belangen mittelmäßiger Gruselfilm, der wirklich in der grauen Masse des Mittelmaßes verschwindet und keinerlei nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt. Zum einmaligen Anschauen ist dieses Werk jederzeit geeignet, man sollte jedoch keine großen Erwartungen hegen, denn diese werden sicher nicht erfüllt.
5,5/10