Dick (Timothy Olyphant), ein hoffnungsloser Junkie, wird eines Tages am Arbeitsplatz von seinem alten Kumpel Bug (Stephen Eric McIntyre) besucht.
Innerhalb von wenigen Minuten sorgt Bug dafür, dass Dick seinen Job als Hausmeister verliert und beide zusammen auf der Strasse stehen. Dort muß Dick ihm erstmal die gerade angebrochenen 80er Jahre anhand von Geldautomaten erklären, da Bug den Beginn dieser Zeit im Knast erlebte.
Im Verlauf der weiteren Handlung kommt Dick auf die geniale Idee wie man eine Bank um den Bargeldbestand in den Automaten erleichtern kann. Zur Durchführung des Plans werden noch der Kleinkriminelle Donnie (Joe Anderson) und der etwas beschränkte Schönling Billy (Rossif Sutherland) rekrutiert.
Da Dick den Plan mit reichlich Drogen in der Blutbahn ersonnen hat, geht natürlich alles schief was schief gehen kann und am Ende des Streifens ist wenigstens klar, dass die Musik von April Wine besser ist als die New-Wave-Sounds der 80er.
Die Story von "High Life" hört sich schon mal nicht sehr innovativ an. Trotzdem konnte der Streifen von Regisseur Gary Yates im Jahr 2009 beim Calgary Film Festival den Preis als bester kanadischer Film abräumen!?
Das Calgary Film Festival ist nicht unbedingt eine der Top-Adressen in Sachen Film-Festivals und der kanadische Film an sich macht weder künstlerisch noch kommerziell groß von sich reden. Damit dürfte sich der Kreis zur eingangs umrissenen Story dann auch wieder schliessen...
"High Life" ist garantiert kein großes Kino. Dazu ist die Story zu vorhersehbar und altbekannt. Die immer mal wieder auf den Leinwänden oder in den Videotheken-Regalen dieser Welt auftauchenden Junkie-Komödien gehören inwischen zu deren filmischen Grundausstattung.
Wo Cheech & Chong`s Kifferkomödien in den späten 70er und danach in den 80er Jahren hierzulande noch FSK-18 Ratings aufgedrückt bekamen, wächst in dieser Beziehung wortwörtlich kein Gras mehr.
Die ständig breiten Junkies, die in ihrem Rausch von einem Fettnapf in den nächsten treten und dabei mitunter beachtliche Kiffer-Weisheiten von sich geben sind inzwischen ein fester Bestandteil der Filmlandschaft bzw. des Establishments geworden, was dazu geführt hat, dass alle paar Jahre mal wieder ein solches Filmchen auf sein spezielles Publikum losgelassen wird. Manchmal mit etwas mehr Klamauk und eben manchmal mit etwas weniger.
Yates Streifen gehört eindeutig in die zweite Kategorie. "High Life" bietet nicht allzu viel Klamauk, dafür die typisch verratzt ausschauenden Hautcharaktere, die im Fall von Timothy Olyphant ihre Gags erst durch kurzes Schweigen und anschliessendes verdrehen der Augen initiieren müssen.
Gut, einige der Gags sind ganz ordentlich, aber richtig Laune kommt hier nicht auf. Zu viel "genretypisches" Gerede (wie z.B. als Dick Billy für seinen Plan zu begeistern versucht) nehmen der ohnehin nicht sehr einfalls- und temporeichen Handlung noch zusätzlich Wind aus den Segeln.
Die Charaktere sind eigentlich allesamt alte Bekannte, denen man schon mal mit anderen Namen und anderen Gesichtern im Laufe der Jahre in irgendeinem Kinosaal begegnet ist, deshalb erübrigen sich auch hier weitere Worte.
Obwohl "High Life" gerade mal ca. 80 Minuten Spielzeit aufweist, ist der Film doch mit einigen unübersehbaren Längen und einem eher dürftigen Budget ausgestattet. Diese beiden Mankos konnten weder die Regie noch das Drehbuch oder auch z.B. der Kameramann durch irgendwelche Ideen ausgleichen. Einzig der Cast kann etwas überzeugen, was aber im Kontext des Rest-Films nichts entscheidendes am Gesamt-Eindruck des Streifens korrigieren kann.
Fazit: "High Life" ist eher "Low Life". Mäßig unterhaltsam und ohne neue Ideen, kann man weder auf der Ebene der "Junkie-Komödien", noch auf einer allgemeinen Ebene für gute Filme bestehen. Insgesamt vielleicht ganz nett für notorisch Schlaflose aus der Zielgruppe, ansonsten aber wenig empfehlenswert!
Die erwähnte Preisverleihung kann ich mir eigentlich bloß dadurch erklären, dass "High Life" der einzige kanadische Film im Wettbewerb war...