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Mit diesem Film geht die legendäre Mondo-Reihe “Faces of Death” in die letzte Runde, neue Vertreter wie zum Beispiel Traces of Death (1994) oder Faces of Gore (1999) traten in den Folgejahren in die Fußstapfen des großen Vorbilds. Wie schon Teil 5 wurde dieser sechste Teil nicht gedreht von John Allan Schwartz, eigentlich handelt es sich um zwei gewöhnliche Mondos die den originalen Titel weiter verwenden durften und mit der richtigen Reihe nichts zu tun haben.

Zunächst geht es in „Gesichter des Todes 6“ um Leiden der dritten Welt und moderne Sklavenhändler, abgelöst wird dieses Thema durch Naturkatastrophen und Unfälle aus aller Welt. Nach knapp zwei Dritteln sieht man eine minutenlange Autopsie und von da an zahlreiche explizite Bilder von Unfall- oder Mordopfern. Den Abschluss bilden einige Gebäude die gesprengt werden und ein spektakulärer Brücken-Unfall.

Der Anteil an echtem Material ist sehr hoch, es gibt fast nur authentische Szenen zu sehen – innerhalb der Reihe keine Selbstverständlichkeit. In der ersten Hälfte geht es erstaunlich blutleer zu und wenn alles nicht so oberflächlich kommentiert wäre hätte „Gesichter des Todes 6“ sogar einen gewissen Informationscharakter. Zu schablonenhaft und auch viel zu knapp bleiben aber die Aussagen des Sprechers, die aber nicht als menschenverachtend bezeichnet werden können. Allgemein wird der niedere Voyeurismus wirklich wenig bedient und auch die härteste Szene des Films, eine komplette Autopsie, wird nicht pervers ausgeschlachtet. Denkanstöße wie die großartige Dokumentation „Der Weg nach Eden“ liefert man hier aber zu keinem Zeitpunkt, doch schließlich ist ein Mondo auch keine seriöse Doku.

Der Unterhaltungswert ist erstaunlich hoch was aber vielleicht auch an der kurzen Laufzeit und dem Abwechslungsreichtum liegen kann. Genretypisch geht man sehr zusammenhanglos vor, sinnvolle Übergänge oder eine klare Ausrichtung fehlen.

Fazit: Für mich einer der sehenswertesten Teile dieser Reihe, nicht so lächerlich wie der erste Teil, nicht so langweilig wie die meisten Mondos und letztlich nicht so widerwärtig wie moderner Real Gore-Kram.

Insgesamt 05 / 10 für einen akzeptablen Genrevertreter

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