Ohne Ausweg (1993)

Schon mit Leon versuchte Jean Claude van Damme sich etwas von seinem Prügelimage zu distanzieren, fehlgeschlagen. Hier probiert er es nochmal intensiver, aber so eine Rolle passt nun mal nicht gut zu ihm.

Inhalt:
Sam Gillan ist auf dem Weg ins Gefängnis, wird aber von seinem Kumpel Billy befreit. Nur Billy überlebt die Befreiungsaktion leider nicht. Sam taucht unter und findet Unterschlupf bei der Witwe Clydie und ihren zwei Kindern. Die beiden werden von einer Firma bedroht die ihr Grundstück dringend für ein Bauprojekt brauchen. Sam hilft natürlich, doch auch seine Tarnung droht bald aufzufliegen.

Viele schreiben, dass van Damme sich hier mal als Softie versucht, dem kann ich nicht so ganz zustimmen. Gut die Rolle passt nicht ganz so toll zu ihm und gott sei Dank ist diese Rolle auch einmalig geblieben, aber Robert Harmon hat hier einen soliden Actionfilm auf die Beine gestellt. Aber trotzdem war sein Film " Hitcher " klar besser. Die Story ist billig aber solide ausgeführt. Die Action ist gut, vor allem der Auftakt und das Finale, nur etwas rar im Film. Hätte etwas mehr sein dürfen, aber langweilig wird es trotzdem nicht. Vor allem der Endfight mit Dunston ist super choreochraphiert, da darf van Damme mal wieder richtig zulangen, ansonsten sind die Fights eher kurz gehalten, aber doch ziemlich hart und realistisch. Dazwischen gibt es noch ein gute Verfolgungsjagd, damit etwas Abwechslung geboten ist.

Zwischen der Action regiert halt etwas der Kitsch, natürlich verliebt sich Sam in Clydie, kann gut mit den Kindern und hilft ihnen natürlich. Da hätte sich Robert Harmon nicht ganz so in der Familienidylle austoben dürfen. Gut ich muss zugeben, ein paar Dialoge mit den Kindern sind wirklich lustig, aber irgendwann gehen sie einem nur auf die Nerven.

Jean Claude van Damme wirkt ein bisschen hölzern, schlägt sich aber insgesamt recht wacker, natürlich macht er nur in der Action eine richtig gute Figur. Rosanna Arquete spielt die Witwe Clydie sehr überzeugend und Kieran Culkin nervt nach einer gewissen Zeit. Ted Levine als Dunston gibt einen guten Fiesling und Endgegner für van Damme ab. Überhaupt ist der Fight der Beiden der Höhepunkt für mich im Film.

Die Kulisse ist von Robert Harmon sehr gut in Szene gesetzt. Der Anfang in der Wüste erinnert ein wenig an " Hitcher ", danach präsentiert er wirklich schöne Naturbilder. Dazu den passablen Score, der natürlich manchmal ins Kitschige abtaucht, was aber zu erwarten war. Aber in der Action passt er gut.

Fazit:
Van Damme versucht sein Image zu ändern, klappt aber nicht. Er bleibt ein Actionstar mit begrenzter Mimik. Die Action ist ordentlich, gemischt mit ein bisschen Humor. Es gab schon wesentlich Besseres von ihm, was den Film aber trotzdem nicht schlecht macht.