Review

Familienfreundliches, auf die Tränendrüse drückendes Actiondrama mit Jean-Claude Van Damme.

Story:

Bei einem Gefangentransport schafft es der Knacki und Bankräuber Sam (Jean-Claude Van Damme) mithilfe eines Kumpels den Bus zum Stillstand zu bringen und die Wachen auszuschalten.
Auf ihrer gemeinsamen Flucht mit dem Wagen wird Sam´s Partner jedoch von einem für tot gehaltenen Wächter per Weitschuss in den Hals getroffen. Er verblutet noch vor Ort.
Von nun an fährt Sam alleine ziellos durch die Gegend, bis er ein gemütliches kleines Fleckchen auf einem See in der Nähe einer Farm findet.
Dort lebt auch Clydie (Rosanna Arquette) mit ihren beiden Kindern.
Als jedoch der Großindustrielle Franklin Hale (Joss Ackland) in die kleine Stadt kommt bringt er eine Menge Unruhe mit sich.
Denn er will von den Anwohnern deren Grundbesitz aufkaufen um so sein Projekt zu verwirklichen: eine Art Vergnügunspark, der ihm viel Geld einbringen soll.
Jeder der sein Grundstück nicht freiwillig verkaufen will, wird mit Gewalt dazu gezwungen.
Doch Clydie widersetzt sich als eine der wenigen und bleibt standhaft und unterzeichnet die Papiere nicht .
Da sich die Zwischenfälle immer mehr häufen hilft Sam der Familie wo er nur kann.
Natürlich wird Franklin Hale auf den Fremden aufmerksam und deckt bald seine tatsächliche Identität auf ....

Schauspieler:

Jean-Claude Van Damme spielt Bankräuber Sam.
Er hält sich was die Kampfszenen angeht sehr zurück und spielt hier eher ruhiger als sonst.
Die Beziehung die er zu der Familie aufbaut ist glaubhaft dargestellt und man kauft sie ihm auch ab.
In manchen Szenen schaut Van Damme zwar als ob er nicht genau wüsste wie er jetzt die Szene spielen soll, aber im Großen und Ganzen bin ich mit seiner Darbietung zufrieden.

Rosanna Arquette spielt Clydie.
Sie ist alleinerziehende Mutter und oftmals mit der Situation in der sie sich befindet, überfordert.
Da kommt es ihr gerade Recht das Van Damme ihr zur Seite steht, wo er nur kann.
Etwas Tiefgang hat ihre Rolle und sie erzählt über ihre Vergangenheit und das Schicksal das ihr widerfahren ist.

Ted Levine spielt Mr. Dunston.
Den Anführer von Franklin Hale´s Schlägertruppe spielt er souverän. Und er schafft es bei seinen Auftritten etwas Schwung in den Film zu bringen.

Joss Ackland spielt Franklin Hale.
Als Großunternehmer verkauft er sich wirklich gut und man hätte wohl keinen besseren finden können.

Kieran Culkin spielt Mookie.
Er ist als eines der Kinder zu sehen. Seine Darbietung geht in Ordnung und er nervt über längere Strecken kaum.

Inszenierung:

Die Story über einen entflohenen Knacki der sich bei einer fremden Familie versteckt ist bestimmt nicht neu, aber ganz unterhaltsam.
Denn „Ohne Ausweg“ (Nowhere to Run) ist mehr ein Drama als ein Actionfilm.
Und er funktioniert so auch ganz gut, auch wenn man bei einer Laufzeit von 90 Min. mehr Tiefgang in den Film hätte einbauen können.
Nur bei Rosanna Arquette´s Rolle hat man ein wenig so das Gefühl.
Von der Action gibt es im Film einfach zu wenig. Nur am Anfang bei der Flucht und hier und da gibt es ein paar kleinere Kloppereien in denen Van Damme uns ein paar seiner Punches präsentiert.
Gegen Ende gibt es gegen den Bösewicht einen etwas härteren Fight, wo auch Blut geleckt wie auch gespuckt wird.
Zwischendurch darf er auch noch mal einen Grundstücksbesitzer inkl. seiner Pferde aus einer Scheune retten und die Gastanks vor den Flammen löschen.
Die Verfolgungsjagd mit dem Motorrad ist das Highlight des Films, auch wenn da keine richtige Freude aufkommt, weil sie schlichtweg unspektakulär ausfällt.
Es kommt auch so gut wie kaum Schusswaffeneinsatz im Film vor, was dem Film sicherlich gut getan und damit aufgewertet hätte.
Dabei läuft Van Damme fast die ganze Zeit mit seiner 9 mm Knarre umher, ist bereit sie in Notfällen auch abzufeuern, machen tut er es aber trotzdem nicht.

Fazit:

Leider gibt es nicht mehr zu sagen. Die wenigen Actionszenen und Auseinandersetzungen können zwar überzeugen, aber sind einfach zu selten und zu kurz geraten.
„Ohne Ausweg“ hat dennoch einen gewissen Unterhaltungswert und hätte man ein paar härtere Szenen weggelassen, könnte er grad als Familienfilm durchgehen.
Die 18er Freigabe ist in meinen Augen sowieso unverständlich und total übertrieben. FSK 16 hätte hier völlig ausgereicht.
Somit ist „Ohne Ausweg“ ein knapp überdurchschnittlicher Van Damme Film, bei denen die familiären Gefühlsszenen über den Actionszenen stehen.
Als Drama ganz brauchbar, wenn auch nix besonderes.

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