1955 erblickte mit "Tarantula" einer der bedeutensten Tierhorrorfilme aller Zeiten das Licht der Welt. Anscheinend hat auch der Rumäne Nathan Juran damals das Kino besucht, war aber offensichtlich der Meinung das eine 20 Meter große Spinne nicht gruselig genug sei und so ersetzte er die übergroße Spinne durch eine gigantische Frau. Das war die Geburtsstunde von "Attack of the 50 Foot Woman". Anscheinend war es in den 50ern richtig angesagt riesige Kreaturen und Monster auf die Menschheit loszulassen und sie durch Städte und Landschaften maschieren zu lassen. Den Anfang machten 1954 die Japaner mit ihrem "Godzilla", ein Jahr später zogen die Amerikaner mit "Tarantula" nach und so erblickte schließlich auch "Attack of the 50 Foot Woman" das Licht der Welt.
Bevor wir allerdings zum ersten Mal in Kontakt mit dieser 50 Foot Woman kommen häufen sich überall auf der Welt merkwürdige Vorkommnisse und schließlich statten uns bzw. der frustrierten Nancy Archer Aliens einen Besuch ab. Das Ganze ist im Grunde überflüssig und sorgt eigentlich nur dafür das "Attack of the 50 Foot Woman" wenigstens eine Laufzeit von einer Stunde erreicht. Theoretisch hätte sich Nathan Juran die erste halbe Stunde, in der weder eine 20 Meter große Dame existiert, noch sonst irgendetwas aufregendes passiert, komplett schenken und sofort Nancy zu einer gigantischen Frau mutieren lassen können. Dann hätten wir uns wenigstens nicht anhören müssen wie schlimm es die arme Frau, die scheinbar niemand versteht und von ihrem Ehemann betrogen wird, doch hat. Die Sache mit dem grausamen Rachefeldzug ist eher lächerlich als das sie dem Film und seiner Handlung gut tut.
Die 20 Meter Frau (die ja eigentlich der Grund ist warum man sich diesen alten Film antut) kommt viel zu kurz und wer nur die mutierte Nancy Archer sehen will braucht sich im Grunde nur die letzten 20 Minuten ansehen (wenn überhaupt). Das ist natürlich etwas mager und ich bin dementsprechend enttäuscht. Da hilft es auch nichts das die Effekte usw für damalige Verhältnisse gar nicht schlecht sind (ich habe jedenfalls sehr viel schlimmeres erwartet) und das das Ganze aufgrund seiner Kurzweiligkeit nicht allzu öde ist. Gesehen haben muss man "Attack of the 50 Foot Woman" wirklich nicht.
PS: Offensichtlich kennt auch "Bad Taste"-Schöpfer Peter Jackson den Film. Der ließ ja bei seinem "Braindead" ganz zum Schluss Lionels fiese Mum zu einem gigantischen Monster mutieren, genau wie es Nathan Juran hier mit der genau so unsympatischen Nancy Archer getan hat. Der berühmte Splatterfilm entstand knapp 40 Jahre später und visuell ist das Ganze natürlich auf einem dementsprechend höheren Niveau.