Ja ja die Briten. Beim Fussball gehasst, beim Horrorfilm geliebt. So sieht zumindest meine subjektive Sympathieverteilung aus. Egal ob Eden Lake, Descent oder The Children. Alles Filme welche den Begriff "Terror" nicht neu erfunden, aber das Sujet regelrecht zelebriert haben. "Surviing Evil" ist ein weiterer Vertreter, der Anleihen aus The Descent nicht leugnen kann, nur das das Böse hier nicht unter der Erde, sondern über der Erde lauert.
Im Film geht es um ein Journalisten Team, das sich auf eine wunderschöne und scheinbar unbewohnte philippinische Insel begibt, um eine Dokumentation zu drehen. Sechs Tage hat das Team dafür Zeit, dann wird es wieder per Helikopter abgeholt. Die Stimmung unter den Männern und Frauen ist prima und alle freuen sich auf ihre Arbeit. Doch eines Abends vernehmen sie seltsame Geräusche aus den Bäumen, der Annahme es könne sich eigentlich nur um Affen handeln. Die Realität sieht aber anders aus. Kreaturen halb Mensch, halb Tier machen fortan Jagd auf sie.
"Surviving Evil" hat ein Problem. Es dauert einfach zu lange bis etwas passiert. Erst nach ca. 50 Minuten kommt Tempo auf. Bis dahin plätschert das Geschehen mit teils trivialen Dialogen vor sich hin. Hier wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen. Schade, denn das kostet dem Film wertvolle Punkte. Wenn dann aber die Kreaturen zum Angriff blasen wird die Spannungsschraube ordentlich angezogen. Die düstere und beklemmende Atomsphäre auf der Insel sorgt beim Betrachter schon mal für Unwohlsein. Die Creature Effekte sind klasse und auf aller höchsten Niveau. Man fühlt sich unweigerlich an "The Descent" erinnert, nur das die Monster wie schon gesagt über und nicht unter der Erde sind.
Speziell der letzte Abschnitt von "Surviving Evil" weiß mit Terror, Blut und furchteinflößenden Indivduen zu gefallen. Unterstützt wird dies auch durch einen passenden Score. Am Ende gibt es auch noch eine kleine Überraschung, die aber für erfahrene Horrorfreaks gewiss schon früh vorhersehbar sein wird.
Unter der Darstellerriege befindet sich Billy Zane, den der ein odere andere vielleicht noch aus Titanic kennt. Normalerweise ein ausgezeichneter Schauspieler, der aber in diesem Werk nicht seine vollen Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. Zu blass und gelangweilt wirkt er. Die wahren Gründe kennt wohl nur er selber. Allerdings gibt es auch bei den anderen niemanden, mit dem man sich identifizieren und mitfiebern würde.
Fazit:
Wenn nicht die ermüdenden ersten 50 Minuten gewesen wären, dann hätte sich der Film nahtlos in die schon genannten Topfilme einreihen können. So bleibt ein guter aber keineswegs grandioser Horrorfilm übrig. Mit ein bischen mehr Geschick hätte aus "Survivíng Evil" leicht ein zweiter "The Descent" werden können. Zumindest waren dafür alle Zutaten vorhanden. Dennoch kann der Film in einigen Passagen überzeugen und das leztzte Drittel bietet überdurchschnittliche Unterhaltung. Anschauen lohnt!!!
Knapp 7 von 10