Mit „Watchers – The Chase is on“ geht die Filmserie ohne große Neuerungen in die dritte Runde, aber besser als der schlechte zweite Teil ist der hier allemal.
Die Ausgangssituation ist die gleiche wie in den Vorgängern: Man hat eine Kreatur gezüchtet, die als biologische Waffe dienen soll. Die Outsider genannte Bestie ist darauf abgerichtet, einem Hund zu folgen, der feindlichen Soldaten zuläuft, überdurchschnittlich intelligent ist und auf den Namen Einstein hört. Erfährt man zwar alles erst etwas später im Film, aber bei Kenntnis der Vorgänger ist die Motivation des umhergehenden Viehs klar.
Neu ist allerdings der Handlungsort, denn anstelle von Amerika ist der Dschungel Panamas Schauplatz der Bluttaten. Zudem entkommt der Outsider dieses Mal nicht durch einen Unfall, sondern wird gezielt abgesetzt, worauf er erstmal eine kleine Soldaten-Truppe verhackstückt. Das Dschungelszenario ist eine halbwegs erfrischende Abwechslung, da sich das Strickmuster nur wenig verändert hat, aber Produzent Luis Llosa kennt sich ja mit Dschungel aus, denn er führte u.a. bei „Sniper“ Regie.
Das Militär schickt eine fünfköpfige Einheit aus Sträflingen nach Panama herunter, um di Vorfälle zu untersuchen. Im Gegenzug verspricht man ihnen Straffreiheit. Doch bald wird der Auftrag für die Einheit unter der Leitung von Major Ferguson (Wings Hauser) zum Kampf auf Leben und Tod mit der Bestie…
Wirklich originell ist „Watchers – The Chase is on“ keinesfalls, denn an sich wird der Plot des Originals nur mit Elementen aus „Das dreckige Dutzend“, vor allem aber aus „Predator“ vermengt. So wundert es auch niemand, dass nach und nach die kleine Einheit dezimiert wird und es am Ende zum archaischen Kampf Mann vs. Besti kommt, bei dem anstelle von Schießprügeln selbst gebastelte Waffen zum Einsatz kommen. Aber der Film zieht seinen Plot in der recht kurzen Laufzeit von etwas weniger als 90 Minuten zügig vom Leder, sodass kaum Langeweile aufkommt.
Da man hier „Predator“ nacheifert, ist „Watchers – The Chase is on“ auch etwas actionorientierter geraten: Man ballert auf den Unsichtbaren Gegner und es gibt kleinere Duelle der Soldate mit dem Biest. Allerdings ist die Action nicht so spektakulär wie im großen Vorbild, schon allein weil ein Pyrotechnikfest wie beim Überfall auf das Guerillacamp in „Predator“ fehlt. Doch wenn es rundgeht, dann ist die Action solide inszeniert, wenn auch nicht herausstechend. Ein paar nette Explosionen gibt es auch und die Effekte sind ganz ordentlich: Mal eine kleine Blutszene und das Biest sieht zwar trashig aus, aber wesentlich besser als das Vieh aus „Watchers II“ und hat auch schrottigen Charme. So macht es auch nicht soviel aus, dass man es hier recht früh im Film zu Gesicht bekommt.
Was dem Film leider fehlt ist die Spannung des ersten Teils. Die Verschwörung, auf welche die Soldaten stoßen, ahnt man eh schon von Anfang an voraus und wirkliche Überraschungen kann die Geschichte auch nicht bieten. Zudem gibt es weniger potentielle Opfer, aber wenn das Biest dann mal angreift, sind seine Attacken halbwegs spannend inszeniert und können sogar ein oder zwei nette Schockeffekte bieten. Nur einen konstanten Spannungsbogen über die komplette Filmhandlung hinweg vermisst man.
Wings Hauser ist passabler Arnie-Ersatz und liefert auch eine ganz ordentliche Performance ab. Der Rest der Darsteller ist Mittelmaß, aber es gibt schlimmeres im B-Bereich. Erfreulich sind wieder die Tiertricks, auch wenn man dem Hund hier nicht soviel beigebracht hat wie denen in den Vorgängern.
Actionoverkill oder Nervenkitzel kann „Watchers – The Chase is on“ keinesfalls bieten, aber passables B-Entertainment mit ein paar netten Actioneinlagen und gut inszenierten Monsterangriffen gibt er schon ab. Wer Filme nach dem Strickmuster Soldateneinheit vs. Monster mag [es soll ja solche Leute geben ;-)], könnte vielleicht sogar besser als ich von den Film unterhakten werden.