Review

Actionregisseur Sheldon Lettich hat sich vor allem mit den zwei Van Damme Actionern " Double Impact " und " Leon " einen Namen gemacht. Er inszenierte auch das B-Movie " Hard Corps ". Mit " Perfect Target " brachte er Daniel Bernhardt mal wieder zum Einsatz, leider liefern die Beiden nur Durchschnitt zusammen ab. Das liegt zum großen Teil an dem sehr zähen Drehbuch von Peter Brosnan und Michael Lanahan. An seine früheren Erfolge kam Lettich lang nicht heran. Immerhin bekommen wir Bernhardt mal wieder in einer Hauptrolle zu sehen, der drehte im selben Jahr mit " Power Force " seinen besten Film. Ich bin immer noch der Meinung, dass man ihn total unterschätzt, als letztes war er im Norris Vehikel " The Cutter " als Fiesling Dirk zu sehen. Ich hoffe, dass man Bernhardt mal wieder eine Chance gibt für eine Hauptrolle in einem B-Actionmovie, der Mann hats nämlich drauf, bekommt nur oft die falschen Drehbücher.
Story:
David Benson ( Daniel Bernhardt ) hat seinen Job bei der CIA hinter sich gelassen, weil er damals von seinem Vorgesetzten Oxnard ( Brian Thompson ) und Colonel Shakwell ( Robert Englund ) im Stich gelassen wurden. Genau die Beiden überreden Benson nun zu einem neuen Job. Benson soll den Präsidenten eines kleinen, südamerikanischen Landes beschützen. Doch es folgt ein Attentat, der Präsident stirbt und Benson schiebt man die Schuld zu. Zusammen mit dem Polizisten Miguel ( Jim Pirri ) flieht er zu den Rebellen. Hier planen sie einen Angriff, um Oxnard und Shakwell endlich das Handwerk zu legen.

Mann o Mann ist diese Story zäh. Hier versucht man unter eine Minimalstory einige politische Aspekte einzuschieben, doch das geht gnadenlos nach hinten los. Hätte man es nicht einfach bei dem Präsidentenmorde belassen können ? Nein, man versucht hier in die Tiefe zu gehen und bringt somit einige Längen zu Stande. Massenhaft Dialoge wo keine Sau interessieren und die Motive von Oxnard und Shakwell kennen wir danach immer noch nicht. Es läuft zudem alles nach dem 08/15 Muster ab, ohne Überraschungen, oder großartige Spannung. Man weiss von Anfang an, wer hier den Putschversuch und die Ermordung des Präsidenten ausführt, außerdem herrschen zwischen den guten Actionsequenzen massenhaft überflüssige Dialoge, die den Film unnötig in die Länge ziehen.
Gefallen kann die stimmige Kulisse. Gedreht wurde hierfür in Mexiko, daher auch das authentische Dschungelfeeling, teils sehr exotisch angehaucht. Der Score ist auch wirklich gut geworden, nur das Gitarrengeklimper verwendet man entschieden zu oft, das nervt irgendwann, zudem passt das nicht zu jeder Szene.
Man merkt sofort, dass Lettich hier nur scharf auf die Action war, denn hier inszeniert er schnörkellos und handwerklich sauber. Leider ist viel zu wenig vorhanden. Am Anfang darf sich Bernhardt in einer vielversprechenden Keilerei beweisen, dann herrscht gähnende Leere bis zum Putschversuch. Bei den Fights stimmen die Choreographien auf jeden Fall. Bernhardt zeigt einige tolle Moves auf, muss aber auch Einiges einstecken. Neben den drei Prügeleien gibt es noch einige Shootouts, mit ein paar vereinzelt blutige Einschüssen, schicken Explosionen und Sachschäden. Das Budget dürfte demnach recht ordentlich gewesen sein. Im Finale kracht es dann nochmal ordentlich und der Ausgang des Films findet so statt, wie ihn der Zuschauer vorhergesehen hat.
Daniel Bernhardt zeigt eine gute Leistung auf, nicht talentverdächtig, aber ordentlich. Obendrauf macht er in der Action eine sehr gute Figur. Robert Englund agiert weit unter seinen Möglichkeiten, während Brian Thompson einen guten Endgegner abgibt. Julieta Rosen liefert die beste Vorstellung als fiese Präsidentenfrau, denn als Zuschauer hasst man sie abgrundtief.

Fazit:
Da wäre mehr drin gewesen, allein schon mehr Action hätte genügt um den Film locker im oberen Durchschnittsbereich zu platzieren. Sattdessen versucht man die lahme Story mit Politik zu verbessern und verursacht somit viele Längen und noch mehr unnötige Dialoge. Aber die vorhandene Action ist handwerklich gut inszeniert. Die Darsteller können sich auch sehen lassen, sowie Kulisse und Sounds. Chance auf einen guten B-Actioner vertan.

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