Review

Haha, was für ein Stuss, aber ein verdammt lustiger!

Die Handlung wurde bei "Cyborg" geklaut, denn auch hier geht es um eine Seuche, ein Gegenmittel und eine brutale Gang mit Vincent Klyn als größenwahnsinnigem Anführer. Fehlt eigentlich nur noch Van Damme, aber der hatte sicher keinen Bock auf diese Lachnummer und stattdessen einen ähnlich erfolglosen Film gedreht.

Schon zu Beginn konnte ich mir beim Kurzauftritt von Ice-T und Coolio als Polizisten ein dickes Grinsen nicht verkneifen, und nach einer fetzigen Straßenschlägerei zwischen Polizei und Gangmitgliedern wird mit Derek der erste "gute" Hauptdarsteller (Sasha Mitchell) vorgestellt. Aber egal was der Typ macht und sagt: mich erinnert er ständig an den debilen Cody aus "Eine starke Familie (Step by Step)" und ich war nur noch am Feiern. Nachdem sein Bruder einen übertriebenen Luftröhrenschnitt kassiert, wird er von der Gang in den Knast gesteckt und hat nach wenigen Sekunden einen neuen besten Freund namens Jared (Costas Mandylor).

Auf dem Weg zur Exekution fliehen die Beiden und schmieden Pläne zur Rache und Eroberung des Gegenmittels, das ein Wissenschaftler für den Gangleader Luzifer entwickeln soll. Letzterer sitzt die meiste Zeit auf seinem Thron rum, wenn er mal nicht damit beschäftigt ist, irgendwelche Leute umzubringen. Und weil das alles noch nicht peinlich genug ist, gibt es zusätzlich einen knurrenden, genmanipulierten Superkämpfer mit platinblonden Haaren und Lederhose, der nach zwei kurzen Kämpfen (die eher wie Tanzeinlagen aussehen) genauso schnell wieder verschwindet wie er aufgetaucht war.

Die restliche Handlung besteht aus dem obligatorischen Rumgehaue, also nichts worauf man näher eingehen müsste. Die Synchronisation ist allerdings ziemlich kultig. Sämtliche Darsteller pendeln zwischen lahmarschig, betont cool oder völlig überzogen, was jederzeit unfreiwillig komisch wirkt. In Verbindung mit den vielen dämlichen Sprüchen kommt man aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus.

Und wer es bisher noch nicht geschnallt hat, dem sage ich es jetzt: dieser Film ist purer Trash in einem B-Movie-Kostüm, den man nicht allzu ernst nehmen sollte. Denn wenn man dies täte, wäre "Gangland L.A." eine äußerst menschenverachtende Kampf- und Ballerorgie. Die "Guten" werden wie Vieh behandelt, und im Minutentakt gibt es für die "Bösen" Knie und Ellenbogen in die Fresse. Wenn das nicht reicht, bekommen sie eben noch eine Ladung Blei in den Wanst. Das versuchen die "Bösen" andersrum natürlich auch, aber die schießen selbst aus 3 Metern Entfernung lachend am Gegner vorbei. Spätestens hier zeigt sich, dass man den Film mit einem Augenzwinkern betrachten und sich die moralische Entrüstung sparen sollte.

Fazit: Unoriginelle und dreckig-brutale Zukunftsvision, die bei richtiger Herangehensweise eher lustig als schockierend wirkt und durch ihren omnipräsenten Dilettantismus erstaunlich gut unterhalten kann.

7 / 10

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