DAS TODESLIED DER SHAOLIN (1975)
Japan's Shogun verbündet sich mit einem chinesischen Herrscher und will China fertigmachen. Um dies zu verhindern entsendet ein alter Chinese seine Tochter (?) samt Leibgarde auf eine geheime Mission. Diese Karawane wird unterwegs natürlich andauernd angegriffen und wird ebenso natürlich von einem geheimnisvollen Fremden (Wang Ju) aus der Scheiße gezogen. Dazu kommen noch einige unerwartete Wendungen und Subplots und schließlich ein überraschendes Ende.
Soviel zur nicht gerade spektakulären Story, die erfreulicherweise auch nicht ganz so hohl ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Vielmehr hat man es hier mit einem simplen Grundgerüst zu tun, um das dann spektakulärste Kämpfe und Jokes en masse geflochten wurden (und sowas geht halt leichter bei einer einfachen Story). Wang Ju darf sich jedenfalls ordentlich austoben, es gibt viele Fights, geile Oneliner (die Japaner kriegen ordentlich ihr Fett weg) und teils haarsträubende Feinde, u.a. sogar Zombies (!). Eine Rückblende über den Typen mit dem 8-läufigen Gewehr könnte direkt aus dem Fight-to-Death- Contest aus "One Armed Boxer vs the Flying Guillotine" entnommen worden sein und einige Feind-Charaktere erinnern auch stark an selbigen Film, z.B. der Inder und die Thai-Boxer. Auch die allen Naturgesetzen spottenden Moves (Wand hochgehen, auf Lanze balancieren und diese in den Boden drücken) kennen (und lieben) wir aus Wang Ju's wohl berühmtesten Film.
Shaolin-Mönche darf man übrigens nicht erwarten (so wie man bei "Die Foltermühle der gefangenen Frauen" auch keine Foltermühle erwarten sollte, die Titelschmiede Deutschland hat halt einfach wieder zugeschlagen...), aber was brauchts die auch: Der Film wird niemals langweilig, ist teilweise übertrieben übertrieben, hat einen nicht allzu finsteren, aber guten und konstant eingesetzten Blut-Level (Einschüsse, Stiche und abgetrennte Extremitäten, zum. in der Uncut-Fassung) und macht einfach Spaß! Wang Ju spielt den wortkargen, superschlauen und unbesiegbaren Superhelden (in der englischen Fassung heißt er "Rapid Fist") wie man es sich nicht schöner wünschen kann. Die lässige Szene bspw. wo er die Kickboxer fertigmacht und währenddessen andauernd gähnt ist das Geld für den Film schon wert! Auch der Zombiekampf und das Duell mit dem Messer-Mann sind wahre Perlen und reißen zu spontanen Lachanfällen hin.
Wenn ich partout noch irgendetwas finden müsste, was mir nicht so gut gefallen hat, dann vielleicht die rassistischen Sprüche gegen die Japaner, deren Soldaten sich im 2. Weltkrieg nicht gerade zimperlich gegen die Chinesen verhalten haben mögen, aber kein allgemeines Urteil gegen das ganze Volk verdient haben.
"Trotzdem" : Wer auf Kung-Fu-Action steht muß sich diesen Film reinziehen!!!
Fazit: Einer der besten Wang Ju-Filme!
9/10 Punkten