Standardeastern nach Schema F, von dem man sich immerhin alle paar Wochen einen Eindruck machen kann, da RTL 2 ihn ja auf Dauerrotation zeigt.
In längst vergangenen Zeiten schmieden fiese Intriganten aus China und Japan dermaßen finstere Pläne, dass die Reiskocher überbrodeln. Man will die Kaiser der beiden Länder stürzen, selbst die Macht übernehmen und anschließend will noch jeder den anderen betuppen. Im Osten nix Neues also, denn selbst Nicht-Easternfans wie ich können sich bei der Story nur mit Gähnen abwenden.
Eine gutartige Rebellentruppe schreitet allerdings ein und versucht Streiter zu sammeln, die den Intriganten die Stirn bieten. Die jeweiligen kaiserlichen Truppen kriegen derweil wohl gar nichts auf die Kette, denn sie werden nie erwähnt. Doch die edlen Rebellen stehen auf verlorenem Posten, ehe ein geheimnisvoller, scheinbar unbesiegbarer Kämpfer ihnen zu Hilfe kommt…
„Das Todeslied der Shaolin“ wartet mit einer Story auf, die so dünn ist wie Esspapier und so löcherig wie Schweizer Käse. Die im deutschen Titel erwähnten Shaolinmönche kommen nie vor, auch der Kampf der Intriganten gegen die Kaiser ist nie zu sehen. Stattdessen sucht die wilde Horde nur stetig nach neuen Elitekämpfern mit deren Hilfe man dem Helden die Stirn plattbügeln kann, schickt sie in den Kampf und sieht zu wie einer davon verdroschen wird. Spannung kommt dabei nicht auf, die Handlung um die Intriganten wird nach dem letzten Kampf Alibi-mäßig zu Ende gestrickt (als sei den Machern zu spät eingefallen, wie das Gekloppe eigentlich angefangen hat), aber immerhin gibt es stets Kloppereien, bevor es langweilig wird.
Das hilft dann immerhin ein wenig, denn das stetige Gekloppe reicht immerhin aus, um niedere Unterhaltungsinstinkte zu befriedigen. Fast alle paar Minuten wird einander auf die Fresse gehauen bis die Fontanelle dröhnt und die Choreographie ist auch ganz OK. Nur in wenigen Kämpfen sieht man, dass die Kämpfer sich nicht wirklich treffen, mit dem Einsatz von Wirework muss man natürlich leben können. Immerhin kann der Film mit einigen Ideen wie exotischen Waffen (Krallen, Sicheln usw.) und ausgefallenen Kampfsituationen aufwarten, die Abwechslung in das ständig Gekloppe bringen.
Etwas seltsam wirkt der hohe Trashfaktor der Prügelorgie: Da tauchen irgendwann Kung Fu Zombies auf, mit Sprengstoff bestückte Messer werden geworfen usw. Einen epischen Eastern erwartet man zwar bei der dünnen Story eh nicht, aber etwas mehr Ernst bei der Sache wäre vielleicht schon wünschenswert gewesen. So versinkt „Das Todeslied der Shaolin“ im Mittelmaß der Kuriositäten.
Darstellerisch ist der Film auch nix besonderes, denn die Horde der Prügelknaben agiert selbst für asiatische Verhältnisse ausgesprochen mäßig. Hinzu kommt dann noch eine deutsche Synchro der niedrigsten Güteklasse, um auch jeden Normalzuschauer abzuschrecken.
Unterm Strich bleibt eine mittelmäßige Prügelorgie mit immerhin unzähligen Kloppereien, die man als Actionfan noch goutieren kann, aber die schlappe Story und den Trashfaktor sollte man tunlichst ignorieren.