Lost Paradise ist das Regiedebüt (und der bis dato auch einzige Film) von Noise Music Ikone Masami Akita, der auch für die Musikuntermalung verantwortlich ist. Der Inhalt ist schnell erzählt:
Eine Frau in Uniform betritt ein Gebäude, kniet sich nieder, entblößt ihren Oberkörper und begeht Harakiri.
Auffällig ist, dass eine Frau Harakiri, der einen Teil des Seppukus darstellt, begeht. Diese Art der Selbsttötung war eigentlich nur Männern erlaubt. Auch gibt sie während des Selbsmordes Stöhngeräusche von sich, was ebenfalls den Regeln des Harakiris widerspricht. Ansonsten wird das Ritual richtig durchgeführt. Die Frau entkleidet ihren Oberkörper und sticht mit der, mit Papier umwickelten Klinge unterhalb des Nabels ein und schneidet von links nach rechts.
Jetzt stellt sich die Frage: Was soll denn dieser Film eigentlich? Mal abgesehen von der recht detaillierten Anleitung zum Harakiri scheint er wohl keine tiefere Bedeutung zu haben?
Durchaus möglich, aber ein Interpretationsansatz könnte lauten: Die Uniform der Frau könnte man als Schuluniform deuten und nachdem sie sich den Bauch aufgeschlitzt hat, kippt sie auf alle Viere, in eine Art Hündchenstellung und bietet sich quasi an. Am Ende des Films ist dann zu sehen wie sie einen älteren Herrn aufsucht. Könnte man als Kritik am Enjo-Kasai bzw. der Prostitution von japanischen Schulmädchen auffassen. Auch liegen die Stöhngeräusche während des Selbstmordes zwischen Lust und Schmerz, was wiederum die oben genannte These bekräftigt.
Die FX sind gut und hart. Der Selbstmord wird detailliert in quälender Länge gezeigt. Nach dem sie sich den Bauch aufschnitt, quellen die Gedärme hervor und das Laken saugt sich voller Blut. Gorehounds dürften auf ihre Kosten kommen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Lost Paradise zwar ein gut gemachter und in gewisser Weise auch interessanter Film ist, aber kommentarlos eine Frau beim Harakiri zu zeigen ist für mich doch etwas zu wenig und gehört wohl doch eher in die „Guine Pig“- Ecke.
3/10