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"Der Peitschenmeister" ist eine bitterböse, schwarz- humorige Gesellschaftssatire, die in der Zukunft spielt. Der "Auspeitscher" Carlos geht in einem totalitären System seinem Beruf, unliebsame Elemente der Gesellschaft zu bestrafen, mit großer Leidenschaft nach. Er stellt das System, in dem er lebt, nicht in Frage, bis er in die Wirren einer Revolution gerät und sich dabei in die Fürstentochter Waline verliebt. Das schlechte totalitäre System wird vom vermeintlich guten abgelöst, welches sich kurz darauf als ebenso schlecht erweist: In rasender Geschwindigkeit frißt die Revolution ihre Kinder.
Die animierten Knetfiguren sind nicht einfach glatt und schön, sondern rau und kantig. Das schafft eine ganz eigene Ästhetik, die die Ambivalenz der Figuren gegenüber dem jeweiligen System widerspiegelt. Der Regisseur Daniel Nocke schreibt über seinen Film: "Als Mitte der 90er Jahre ein eklatanter Mangel an sensibel gezeichneten "Folterknechten" im deutschen Knetanimationsfilm spürbar wurde, brachte ein kleines Studententeam der Filmakademie das Projekt "Der Peitschenmeister" auf den Weg. Unter der Leitung von Professor Jochen Kuhn wagten sich Sylvia Sabiwalsky (Produktion), David Schultz (Kamera) und Daniel Nocke (Buch und Regie) an die Tragödie vom Auspeitscher Carlos. Am Anfang der Produktion stand die Aufnahme der lakonisch gesprochenen Dialoge, die trotz der mittelalterlichen Rahmenhandlung deutlich dem ausgehenden 20. Jahrhundert entstammen. Die Animation konnte dann an der am Schneidetisch ausgestoppten Sprache orientiert werden. Es wurden mindestens zwölf Bewegungsphasen pro Sekunde fotografiert. Die Dreharbeiten wurden 1996 in Jochen Kuhns Filmgestaltungskurs begonnen und 1997 im Animationskurs (Leitung: Christoph Simon) fortgesetzt und abgeschlossen. Sie beanspruchten insgesamt 18 Monate. Der Dreh begann gleichsam mit einer kleinen Katastrophe, als die aufwendige Animation der Kampfszenen in der Palasthalle aufgrund eines Kameradefektes komplett wiederholt werden musste. Dies blieb aber bis zum Schluss die einzige Panne. Um dem Film den Charme klassischer Knetanimationen zu erhalten, wurden die Figuren ohne den Einsatz digitaler Techniken belebt. Nur für drei Sekunden wurde dem Galopp eines Pferdes ein wenig aufgewirbelter Staub vom Computer beigesteuert. Die Kamerafahrten konnten mit Hilfe eines speziellen Sachtrick-Stativs ausgeführt werden.
1999 erhielt "Der Peitschenmeister" den Grimmepreis in der Kategorie "Fiktion und Unterhaltung".

Bei dem Film handelt es sich um einen Wahnwitzigen von Dialogdramatoligie (gibt es das wort ???) spriessenden Film der auf keinem Fall auf einen USERTREFFEN FEHLEN DARF !!!!

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