The Gruesome Twosome (1967)

Unterhalten sich zwei Perücken im Ladenschaufenster... Was sich wie ein schlechter Witz anhört, ist in Wahrheit der Auftakt zu "The Gruesome Twosome" von Splatter-Urgestein Herschell Gordon Lewis. Dabei muss man Folgendes wissen: Eine schrullige alte Mutter und ihr grenzdebiler Sohn betreiben einen kleinen Perückenladen. Junge Frauen, die sich in dem Haus ein Zimmer anmieten, werden auf ziemlich brutale Weise um ihre Haarpracht erleichtert...

Dass nächste Ultra Low-Budget-Werk vom besagten Meister, das zweifellos als Vorbild für William Lustigs "Maniac" oder auch Charles Kaufmans "Muttertag" betrachtet werden kann. Allerdings sind die beiden Beispiel um Klassen besser als dieser frühe Grindhouse-Trash, der bestimmt nicht zu den Goodies des legendären Herrn Lewis zählt.

Dazu ist der Film viel zu langweilig und zu eindimensional. Die Handlungsabläufe wiederholen sich ständig. Ferner wurde zu viel Füllmaterial hineingepackt, um mit Ach und Krach die 70 Minuten Laufzeit zu überschreiten. Partys, Gelaber, Techtelmechtel: Auch so bekommt man seine Minuten rum. Darüber hinaus wirkt das Mutter-und-Sohn-Gespann weder morbid, noch haben die beiden sonstigen Kultcharakter zu bieten: So bleibt die liebenswürdig-schrullige Mami seltsam blass und unscheinbar während der Darsteller des bekloppten Sohnes neue Bestmarken in Sachen Overacting erzielt.

Zudem bewegt sich "The Gruesome Twosome" auf dem ständigen Grad zwischen Satire und Serienkiller-Horror - ohne, dass klar wird, wohin die Story eigentlich tendiert. Für eine schräge Geschmackloskomödie ist der Streifen nicht verrückt, für einen handfesten Schocker nicht verstörend genug. Wird allerdings mal wirklich gemetzelt, dann sind die Szenen für damalige Verhältnisse äußerst drastisch ausgefallen. Der Regisseur hat sich offenkundig alle Mühe gegeben, um zumindest die Splatter-Pflicht passabel zu erfüllen.

Fazit: Willkommen im Little Shop of Horrors der Perücken aus echtem Menschenhaar. Im Gegensatz zu Hits wie "Blood Feast", "Wizard of Gore" oder "The Gore Gore Girls" leider eine kleine Enttäuschung. 4 von 10 Punkten.