Der gerissene Juan Miranda (Rod Steiger) und seine Familie sind Banditen wie sie im Buche stehen. Sie lassen sich jede mögliche List einfallen, um an das Geld der Reichen zu kommen. Eines Tages rast ein Motorradfahrer an ihnen vorbei und Juan zerschießt seinen Reifen. Der Motorradfahrer heißt John Mallory (James Coburn) und ist ein IRA Anhänger, der aus seiner Heimat geflohen ist. Das weiß Juan aber noch nicht und er denkt er kann Mallory das Fürchten lehren. Denkste, denn Mallory ist am ganzen Körper mit Sprengstoff bestückt. Das heißt, wenn jemand auf ihn schießt, wandert er mit ins Jenseits.
Nachdem Juan erfährt, dass Mallory ein Sprengstoffgenie ist, hat er überhaupt gar kein Interesse mehr ihn zu erledigen. Er hat ganz andere Pläne mit ihm. Juan möchte Mallorys’ Sprengstoffkenntnisse nutzen und will die Bank von Mesa Verde plündern. Gelangweilt wendet sich Mallory von ihm ab und geht.
In Mesa Verde treffen sich die beiden zufällig wieder und Mallory ist plötzlich von Juans Plan sehr angetan. Als Mallory Juan hilft in die Bank zu kommen, muss Juan eine große Überraschung feststellen. Kein einziger Dollar ist in der Bank, stattdessen nur politische Gefangene. Juan bekommt raus, dass Mallory gar nicht an dem Geld interessiert war, sondern sich der Pancho Villa Revolution angeschlossen hat. Obwohl Miranda nichts mit der Revolution anfangen kann, findet er sich ungewollt als Teil der Revolution wieder. Nach dieser Mesa Verde Aktion wird er von den Anhängern der Revolution gefeiert, aber auch da ist ihm immer noch die Revolution egal. Bis zuletzt hofft Juan, dass er Mallory überzeugen kann eine Bank auszurauben, in der tatsächlich auch Geld zu holen ist. Erst als die Revolutionsgegner seine sechs Kinder ermorden, wendet sich das Blatt für Juan Miranda und er will blutige Rache.
Kritik:
Todesmelodie ist mal wieder einer der Titel, der mit dem Film überhaupt nichts zu tun hat. Aber ehrlich gesagt ist der amerikanische (Duck, You Sucker) und der italienische (Giù la testa = Duck dich) auch nicht grad sinnvoller. Im Vergleich ist sogar Todesmelodie der bessere Titel. Leone konnte leider nicht seinen ursprünglichen Titel C'era una volta la rivoluzione (Once Upon A Time…The Revolution) durchsetzen.
Leone war ein Fan von Triologien. Erst die legendäre Dollar Triologie mit Clint Eastwood und jetzt die Amerika Triologie (auch als die „Once Upon A Time Triologie bekannt). Begonnen hat die Amerika Triologie mit dem wunderbaren Film Spiel mir das Lied vom Tod (1968). Weiter ging sie mit Todesmelodie (1971) und Es war einmal in Amerika (1984). Während die anderen beiden absolute Klassiker sind und meine absolute Empfehlung bekommen, erfüllt Todesmelodie nicht meinen Erwartungen. Wobei mir der Anfang am wenigsten gefällt.
Todesmelodie beginnt mit meines Erachtens billigen, fast cartoonartigem Humor. Die erste Begegnung zwischen Mallory und Juan Miranda ist sehr unspektakulär und ausdruckslos. Glücklicherweise wandelt sich der Film von einer peinlichen Komödie zu einem Western Drama.
Aber dennoch verläuft der Film für mich nicht nach Wunsch. Die knisternde Atmosphäre, die so häufig in Leones Filmen vorkommt, ist gar nicht vorhanden. Mir fehlen einfach Szenen wo der Kameramann einfach auf die schweigenden Protagonisten hält und Morricones Musik ertönt. Solche Szenen findet man hier nicht, aber dafür eine solide Geschichte mit guten Schauspielern.
Rod Steiger und James Coburn sind für mich ein nettes Duo, aber wenn ich sie mit andere Figuren vergleiche (Henry Fonda, Clint Eastwood, Lee Van Cleef usw.), bleiben sie halt nur ein nettes aber kein großartiges Duo. Schön finde ich übrigens auch die Rückblenden, auch wenn sie sie nicht die selbe Klasse haben wie bei den anderen Teilen der Amerika Triologie (in allen drei Teilen arbeitet Leone mit Rückblenden). Über das Ende des Films hab ich unterschiedliche Meinungen gehört und auch gelesen. Es ist ein offenes aber wie ich finde auch sehr blasses und unschönes Ende.
Fazit:
Ein netter Western, der aber im Vergleich zu anderen Leone Werken den kürzeren zieht. Für Neueinsteiger ist Todesmelodie sicherlich kein guter Anfang der Sergio Leone Filme. Da gibt es bessere.