Review

Eher berüchtigt als berühmt, weder das eine noch das andere erschließt sich mir so recht. Grundprämisse ist die zeitbezogene Vietnamverarbeitung. Aus dem Alltag mit Fanfaren in die Dschungel-Hölle und leiser zurück in eine andere. Was ist uns da bereits alles in Filmen begegnet: Alkohol, Wahnvorstellungen, ausgegrenzt werden, sich ausgrenzen, Gewalt gegen andere, Gewalt gegen sich selbst. Das hier hat allerdings einen unerwarteten und damit verstörendem Geschmack: ein fast schon masochistische Übersichergehenlassen von Gewalt, vermutlich sogar ein Verlangen. Dann aber ein seltsamer Break, nichts mehr in der Richtung. Wir sind jetzt voll im klassischen Vigilanten-Film, einer der bis auf mein persönliches kleines Highlight nach Schema F abläuft. Jenes heißt Linda Haynes und spielt das verlorene Kleinstadt-Girl wirklich überzeugend. William Devane gibt sich wirklich Mühe den innerlich Toten zu mimen, das funktioniert auch soweit ganz gut, aber ansonsten ist sein Repertoire doch eher begrenzt. Sorry, klingt vielleicht unpassend und subjektiv, aber ganz ehrlich: ich habe ein Problem mit seiner Visage und eins damit, dass er diese Rolle bekommen hat. Seltsam auch das mit der Kralle. Der Einfall klingt nach dem Opener für ein Exploitation-Fest, aber Pustekuchen. Der Dritte im Bunde ist Tommy Lee Jones, der Typus, der den Krieg mit heimbringt, nicht mehr ohne Gewalt kann. Da kann ein junger Darsteller es mit den Acting schon mal schnell übertreiben. Es gibt dann das Taxi Driver Finale und das wars.

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