In Death Stone-Der Stein des Todes (1987), einer deutsch/sri-lankinischen (heißt das so?) Koproduktion von Super-Müllregisseur Franz Josef Gottlieb (von verschiedenen Agentenfilmen und -persiflagen in den Sechzigern über Lady Frankenstein mit Roberto Blanco 1975 bis hin zu Softpornos aus der Schwedinnen-Reihe und Manni der Libero hat dieser Mann einige der ganz großen Momente cinematischer Gewaltverbrechen made in Germany zu verantworten) hat der eben mit Lob überschüttete Sensei Anders eine kleine und ganz und gar gegenteilig angelegte Rolle. Er mimt gewohnt brilliant und sichtbar in seinem Element (Aha!) einen blondierten Drogen- und Mädchenhändler. Im Personenkreis derer, die bis an ihr Lebensende mit diesen filmischen Nagel zum Karrieresarg auf ihrer Sündenliste leben müssen, finden sich neben den Italo-B-Filmikonen Brad Harris und Tony Kendall (beide z.B. in den Kommissar X-Filmen zu bewundern) Elke Sommer, Siegfried Rauch und in einer ganz frühen Rolle Katja Flint.
Als europäisches und besonders deutsches Phänomen könnte man es bezeichnen, wenn Kurzzeitprominente auf der Höhe ihres Ruhmes, der meist zeitversetzt vom zu Hause gefeierten eventuellen Erfolg stattfindet, für hiesige Produktionen angeheuert werden. So ist auch der Auftritt von Heather Thomas zu erklären, deren TV-Serie Ein Colt für alle Fälle damals über deutsche Bildschirme zuckt. Hier ist sie eher mitgenommen von Schnaps sowie Pulver und schafft es mit ihrer unfreiwillig ätherischen Darstellungsart die surreale Atmosphäre dieses Meisterwerks noch zu festigen. Über die Handlung möchte ich hier eigentlich nichts schreiben, handelt es sich bloß um eine altbacken-deutsche Drogenkrimigeschichte mit Rachefeldzugblabla.
Bitte achten Sie auf den Brief von Elke Sommers Sohn, der - eines meiner filmischen Lieblingsstilmittel - in Mutters Kopf mit dessen Stimme vorgelesen wird - in ekelhaft-breitestem Wienerisch. A propós: Die Hauptrolle, und damit den stillen Moment dankbarer Schadenfreude für jeden Hasser des Bildungsbürgertums, übernimmt Burgschauspieler Albert Fortell, der heutzutage als Vorzeigeschöngeist durch die Abendtalkshows tourt, um dort über seine Liebe zum Theater zu schwadronieren, der er schon immer nachgegangen sein will. Privat bumst er, was den Maelstrom des Irrsinns in noch schwindelerregendere Wallung bringt, die Tochter von Prof. Brinkmann, Barbara Wussow. Solche Geschichten, liebe Freunde des guten Geschmacks, schreibt keine Traumfabrik, oder?