Action-Regisseur John McTiernan hat jedem bewiesen, dass er auch beschissene Filme machen kann, auch wenn die kommerziellen Bedingungen eigentlich alle erfüllt sind, so wie in "Rollerball". Das Original habe ich leider (noch) nicht gesehen, ich werde es mir aber wirklich 2 mal überlegen, das nachzuholen, wenn das Remake derart misslungen ist, dass man McTiernan am liebsten bestrafen möchte. Denn einen schlechteren Film habe ich in letzter Zeit wirklich nicht gesehen. Das einzig Positive ist der Anfang, genauer gesagt sind das aber auch nur 3 Minuten. Da wird ein Wettrennen zweier Typen gezeigt, die mit skateboardartigen Brettern, auf denen sie liegen, die Straßen von San Francisco hinabfahren. Schnelle Schnitte, schöne Kameraeinstellungen und aufregende Action wird da einem geboten. Die restlichen 90 Minuten sind mit die langweiligsten, die ich bisher in einem Kinofilm, um den auch noch so viel Aufsehen erregt worden ist, jemals gesehen habe. Die Story kann als solche gar nicht bezeichnet werden. Im Vorspann wird dem Zuschauer dargelegt, dass der Film auf einer Kurzgeschichte basiert. Und genauso schaut "Rollerball" aus. Eine Länge von 30 Minuten hätte es auch getan, aber man muss den Film natürlich auf Kinofilmlänge bringen. Also dehnt sich "Rollerball" dementsprechend, aber das so langsam und quälend, dass der Zuschauer, zumindest ich, nicht nur einmal kurz davor ist, hohl zu drehen und die Fernbedienung aus dem Fenster zu schmeißen. Aber nein, man ist ja tolerant und optimistisch, "Rollerball" wird sicher noch besser, hat bestimmt noch ein paar Kracher auf Lager. Aber jene lassen solange auf sich warten, bis die letzte Zeile des Abspanns den Bildschirm des Fernsehers verlassen hat und entweder das Menü der DVD oder das Flimmern der VHS erscheint. Und spätestens da hat man erkannt, was für einen beschissenen Film McTiernan da geschaffen hat. Die Schauspieler sind nicht nur schlecht, amateurhaft wäre schon fast ein Kompliment. Storymäßig wird ja ohnehin schon wenig auf Dialoge oder auf den Charakter der Personen eingegangen, diese aber schaffen es dann noch endgültig, "Rollerball" teilweise wie einen Musikvideo aussehen zu lassen. Wäre da nicht die fast schon ärgerliche FSK 18 Freigabe (wofür auch immer), wäre "Rollerball" eine einmalige Verbindung und Aneinanderreihung von Klischees und höchst kommerziellen Aspekten. Egal, ob die Musik, die nackten Frauen oder einfach nur die lächerliche Story, es sind alles Gründe, dass "Rollerball" eine etwas actiongeladenere Fortsetzung von "American Pie" ist. Man, es gibt keinen einzigen ernsthaften, gelungenen Dialog, es gibt nur Heavy-Metal-Scheiße zu hören. Für die Hardcore-Fans gibts sogar noch einen Auftritt von Slipknot zu sehen, die ich ehrlich gesagt auch ganz gern mag, aber nicht aus dem kommerziellen Aspekt. Wie gesagt, wenn die VHS und die DVD angeblich ungeschnitten und länger als die Kinoversion sein sollen, frage ich mich echt, wieso der Film geschnitten werden musste. Außer ein paar Schlägereien kommt so gut wie keine Gewalt vor, und das ist mittlerweile auch schon alltäglich. Und selbst wenn man mal einen Tropfen Blut zu sehen bekommt, es ist alles so schnell geschnitten, dass man sowieso Nichts mitbekommt. Dass während der Spiele nicht großartig auf Tiefgang Wert gelegt werden oder einfach nur mal ein akzeptabler Dialog stattfinden kann, ist mir schon bewusst. Aber von den sogenannten Kämpfen gibts ja auch nicht viel zu sehen, wodurch der Film durch atemberaubend langweilige Zwischensequenzen in die Länge gezogen wird. Sogar eine Sexszene, wie kann es auch anders sein, gibt es zu sehen. Selbst in einem Film und einer Story, wo man sich so was nicht im Geringsten vorstellen kann. Doch McTiernan überrascht jeden Haut- und Sexfetischisten und zeigt eine kleine Anspielung auf eine schnelle Nummer. Auch ein Jean Reno kann das Ganze nicht retten. Besser gesagt macht er es, so sehr ich ihn normalerweise schätze, noch schlechter. Aber so richtig dafür kann er da auch nichts, er müsste schon eine Leistung wie Robert de Niro und Al Pacino zusammen bringen, um die Qualität von "Rollerball" nur um ein kleines Bisschen zu heben. Wie ein solcher Schauspieler für eine solche Rolle in so einem hundsmiserablen Film unterschreiben konnte, bleibt mir nicht nur ein Rätsel, das ist sogar höchstmysteriös. Mir fällt jetzt wirklich nichts, absolut nichts ein, von dem ich schwärmen könnte und gleichzeitig Bestandteil von "Rollerball" ist.
Beschissene Story, schlechte Schauspieler, keine Spannung, keine Atmosphäre und viele lächerlichen Szenen. Das alles auch noch total wirr, alles andere als flüssig und verdammt langweilig. Fertig ist der wohl enttäuschendste, negativste, schlechteste Film, mit den wenigsten halbwegs gelungenen Szenen und den fehlbesetztesten Schauspielern, der in der letzten Zeit geschaffen worden ist. Selbst wenn noch 20 Minuten Gewalt, die solch einen Film des Öfteren noch etwas Qualität verlieht, so brutal es auch klingt, würden dieses beschissene Ding von Film nicht aufbessern. Endlich gibt es ein Werk, dem ich zu Recht, mit Freude und gutem Gewissen 1/10 Punkte geben kann. Eine Frechheit!