Staten Island
(Ascot Elite)
Es ist manchmal für den Zuschauer erstaunlich, wenn eine DVD mit einer hohen Dichte an populären Darstellern veröffentlicht wird, und es vorher nicht zu einer Kinoauswertung kam. So geschehen in dem vorliegenden Debütfilm Staten Island von Regisseur James De Monaco. Wenn man sich dann jedoch den Film anschaut, wird oftmals deutlich, warum es nicht zu einer Kinoauswertung kam. Hier ist es eindeutig die schwer einzuordnende Geschichte, die episodenhaft und überbordend das „normale“ Kinopublikum überfordern würde. Die Geschichte handelt unter Anderem von dem naiven Sully Halverson (Ethan Hawke), welcher mit Intelligenz nicht unbedingt gesegnet unbedingt ein Kind haben möchte. Als er und seine Frau von einer Methode hören, wie man durch eine neuartige Gentechnik aus Kindern Genies machen kann, ist er sofort begeistert, jedoch ist diese Methode sehr teuer. So entschließt er sich, den Safe des Gangsterbosses Parmie Tarzo (Vincent D’Onofrio) zu leeren. Auch dieser wirkt einfältig, aber eindeutig aggressiver. Jedoch beschäftigt er sich neben der Suche nach den Räubern, die seine Mutter überfallen haben noch mit dem Rekord im „Luft unter Wasser anhalten“ und entdeckt später schwer verletzt die Liebe zur Natur.
Zusätzlich lernen wir noch den alten und taubstummen Verkäufer und Cleaner Jasper (Seymour Cassel) kennen, der sein Leben nach einem Wettgewinn grundlegend verändern möchte. Aber auch dies läuft nicht so wie erhofft.
Staten Island ist ein prominent besetzter Film, der auf einen Cast von solch bekannten Darstellern wie zum Beispiel Vincent D’Onofrio (Criminal Intent, The Cell, Men In Black, Full Metal Jacket), Ethan Hawke (Training Day, Gattaca, Lord of War) oder Seymour Cassel (Unzertrennlich, Die Royal Tenenbaums) zurückgreifen kann. Trotzdem sind diese episodenhaft angerissenen Fragmente teils zu viel des Guten. Hier liegt auch der Schwachpunkt des Filmes. Es ist angenehm, mal wieder einen „schrägen“ Gangsterfilm zu sehen, denn diese gibt es mittlerweile leider nur noch sehr selten. Doch hier wird an vielen Stellen der Bogen überspannt, wirken die Charaktere einfach nicht mehr glaubwürdig, beziehungsweise wird der Schritt von einem skurrilen zu einem absurden Charakter seitens des Drehbuches vollzogen, so dass der Zuschauer die Sympathie für die Figur verliert.
Im Bonusbereich findet der geneigte Zuschauer Interviews, Deleted scenes, den Originaltrailer und eine Programmschau.
Staten Island ist ein interessanter und schräger Gangsterfilm geworden, der den Zuschauer jedoch oftmals (ob bewusst oder unbewusst kann ich nicht sagen) vor die Wand fährt mit seinen überbordenden Ideen. So verliert man trotz der reichlich vorhandenen Schauwerte ab und an den Faden. Trotzdem sollte jeder geneigte Freund des unabhängigen Filmes mal einen Blick darauf werfen.
CFS