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Ruslan Drachev, ein ehemaliger Vollstrecker der Russen-Mafia, hat sich aus dem kriminellen Leben zurückgezogen und verdient seinen Lebensunterhalt nun als Autor autobiographisch angehauchter Thriller. Als seine Ex-Frau und seine Tochter jedoch die Opfer eines Anschlags werden, den sein ehemaliger Erzfeind Mikhail Abramov initiiert hat, sieht Ruslan sich gezwungen, die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen und einen Rache-Feldzug sondergleichen zu veranstalten. Von all den Filmen, die Steven Seagal seit der Jahrtausendwende im Akkord für den Direct-to-DVD-Markt rausgerotzt hat, ist "Driven to Kill - Zur Rache verdammt" einer von den vier oder fünf, die tatsächlich ansehbar sind... und sei es nur, weil man sich hier um eine simpel-nachvollziehbare Story und ein einigermaßen vorzeigbares Erscheinungsbild bemüht hat. Jeff King ist kein guter Regisseur, und es gelingt ihm auch zu keiner Zeit, seinen klar als B-Produktion identifizierbaren Streifen nach großem Kino aussehen zu lassen, aber dafür schafft er es, seinen endlich mal wieder einigermaßen motiviert scheinenden Star derart in Szene zu setzen, dass man ihm auch abnimmt, wie er sich mühelos durch Heerscharen gesichtsloser Bad Guys pflügt. Dass "Driven to Kill - Zur Rache verdammt" im Endergebnis ansehnlicher geworden ist, als die vorhergehende Kollaboration der Herren King/Seagal, nämlich der völlig unsägliche "Kill Switch", ist also vornehmlich dem relativen Engagement des mit den Jahren sichtlich in die Breite gegangenen Hauptdarstellers zu verdanken, der sich hier tatsächlich für die Fights und Action-Szenen noch höchstselbst vor die Kamera bequemt hat... was leider keine Selbstverständlichkeit ist, in einigen anderen seiner Streifen lässt Seagal sich inzwischen sogar beim Sitzen doublen. In seinen besten Momenten versprüht "Driven to Kill - Zur Rache verdammt" (der inhaltlich natürlich nur den Neeson-Hit "96 Hours - Taken" lauwarm variiert, aber das reicht ja auch) einen Hauch jenes Flairs, das Seagals Früh-90er-Eskapaden ausgezeichnet hat, wenn er in "Zum Töten freigegeben" oder "Deadly Revenge - Das Brooklyn Massaker" auf hundsbrutale Art und Weise seine Widersacher in ihre Einzelteile zerlegt hat. Apropos "hundsbrutal": Nur die marktschreierisch als "Extended Harder Version" beworbene, juristisch geprüfte DVD ist ungeschnitten, in der herkömmlichen FSK-18 Fassung fehlen ca. drei Minuten an blutigen Details und Gewalt-Spitzen, also Obacht...

6/10

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