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Nach sechs Teilen war Schicht im Schacht: 1981 flimmerte der endgültig letzte Kumpel-Teil über die Leinwand. Zu jenem Zeitpunkt war auch das deutsche Sexkino in seiner Schlussphase, weshalb alle Beteiligten nur gut daran taten, auch hier den Vorhang runter zu lassen. Ehrlich gesagt kann man kaum Unterschiede zu dem erkennen, was ein Jahrzehnt lang das Steckenpferd der deutschen Filmwirtschaft sein sollte: Statt Bayern, Lederhosen und Fensterln gibt es eben Fußballclubs, Schornsteine und Bier vom Zapfhahn. Der eine legt die Frau das Nachbarn flach, ansonsten bleibt alles wie gehabt. 

Routinier Franz Marischka inszenierte handwerklich sogar sehr solide, jedoch mit einer Handlung, die sich nach spätestens 20 Minuten in Luft auflöst. Was bleibt ist ein wilder Ritt durch sämtliche Betten, um als Abwechslung einen Besuch auf der Pferderennbahn oder die Vollversammlung im Vereinsheim zu bieten. 

Wie immer, so versuchte auch "Lass laufen, Kumpel!" eine Komödie zu sein, wobei man Witz und Satire mit der Lupe suchen kann. Das Witzigste ist, dass irgendwie jeder mit einem anderen Dialekt redet und die Dialoge fast schon verzweifelt einen auf pointiert machen. Völlig daneben sind hingegen die zahlreichen Ausländerwitze, die sich gegen Italiener und Jugoslawen richten. 

Zum Endspurt der deutschen Sexfilmphase wurde nochmals eine recht illustre Cast zusammengetrommelt, zu der unter anderem Sibylle Rauch, Zachi Noy, Franz Muxeneder und Peter Steiner gehören. Überflüssig jedoch zu sagen, dass auch hier die Erotik weder prickelnd noch inspirierend ist, sondern nur darauf abzielt, möglich viele nackte Tatsachen in Großaufnahme zu präsentieren. 

Fazit: Auch wenn einem auf dem Plakat die Titten von Sibylle Rauch ins Gesicht knallen, so bleibt dieser Deutschlandsex überwiegend fad und belanglos. Kaum sexy und seltsam überlang. Lass jucken, Kumpel, Teil 6 - wen juckts??! 3 von 10 Punkten. 

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