Knapp einstündiger Videoclip von Bekloppten für Bekloppte. Dieses Mal aber wieder der wirklich gekonnten Sorte! Die Älteren unter uns erinnern sich: Gwar war eine US-Metalband, die aussahen wie die Masters of the Universe wie von einem Omnibus überfahren. Die Shows strotzen nur so vor fliegenden Gedärmen und Schleim für die ersten drei Publikumsreihen.
Hier wird das Chaos Movie perfekt gemacht. So hat "Phallus in Wondderland" keine gängige Handlung, sondern ist eine einzige Zusammenstückelung aus Schwachsinn, Trash, Splatter, Metal, Satire, Geschmacklosigkeiten und schrägem Pop Art. Peter Jackson zu guten alten "Braindead"-Zeiten lässt genauso grüßen wie die MTV-Kultshow "120 Minutes". Und das ist nur die halbe Miete!
So haut "Phallus..." dem Zuschauer die Filmfetzen um die Ohren als ob es kein Morgen mehr gäbe. Jetzt noch deftiges Metalvideo - in wenigen Minuten schon hirnrissige Psychoshow. "Phallus in Wonderland" hatte sie alle. Und lässt dem Zuschauer keine Zeit zum Atmen.
Mainstreamern und Filmsnobs sei tunlichst abgeraten von diesem ultraschrägen Werk, dessen Kultpotential beileibe nicht abzusprechen ist. So wirkt "Phallus... " wie Troma nach dem Besuch eines Undergroundkonzertes, das in den tiefsten Katakomben einer völlig verstrahlten Welt abgehalten wurde. Schon zu Beginn der Neunziger war der geistige Zerfall mehr wie nur vorauszuahnen und dieses Werk ist ein Paradebeispiel dafür, wie aus White eben Trash wurde.
Alles in allem: Spaßig, trashig, höchst geschmacklos. Dazu: Absolut kurzweilig und völlig ungeniert ob des schlechten Rufes. Ein Kinderspielplatz der White Trash-Phantasten. Hier lohnt das Reinschauen wirklich mal wieder. Dein Gehirn schreit "Ficken!!!". Eines kommt zum anderen.