Das es sowas noch gibt! Alles, ja wirklich alles schreit in L.A.P.D. - To Protect And To Serve ein riesiges B! Wo fängt man da an? Man nehme ein Drehbuch von BJ Davis, seines Zeichens Regisseur des Brandon Lee Trash Vehikels Laser Mission, Nebendarsteller, Second Unit Director in Avenging Force, American Fighter II oder auch Pumpkinhead II, ausserdem über seinen Stuntmanjob an Produktionen wie Star Trek - Deep Space Nine, Army Of Darkness, Universal Soldier und Invasion USA beteilligt.
Die Regie geht an Ed Anders, der diesen Posten bisher für die TV Serien Ninja Turtles: The Next Mutation und Die neue Addams Familie bekleidete, Second Unit Director unter anderem bei American Fighter III und IV war, als kleiner Nebendarsteller in Kickboxer 2 - Der Champ kehrt zurück, Stargate SG-1 und mehreren Uwe Boll Produktionen auftrat und ebenfalls hauptberuflich eher den Stunts mit Beteilligung an Der Ninja-Meister, Die Herrschaft der Ninja, mehreren American Fighter Streifen bis hin zu Blade: Trinity und Postal zugetan zu sein scheint.
Das Staraufgebot besteht aus dem in die Jahre gekommenen Easy Rider Dennis Hopper in einer Nebenrolle als Captain Elsworth und Mr. Blonde Michael Madsen als zwielichtiger Cop James Alexander. Die beiden soliden B-Akteure Marc Singer als Sam Steele und Steve Bacic als Richard Wade jedoch übernehmen so etwas wie die Heldenrolle, jedenfalls folgt der Zuschauer ihrer Geschichte, als sie frisch in die Abteilung versetzt ohne auf Verstärkung zu warten zwei Verbrecher in einer Schießerei stellen und erledigen.
Steele hat sogleich seinen Spitznamen Cowboy weg und überredet Wade dann auch, der Einladung zu einer Party Folge zu leisten, immerhin gehören sie nun dazu. Was sie hier jedoch zu begreifen beginnen ist die Schattenseite dieser L.A.P.D. Truppe und die besteht aus Koks, Nutten und Korruption, besagter Alexander ganz vorn mit dabei. Dieser setzt damit eine Familientradition fort, denn sein Vater und Daddy Steele (Ex - Profiboxer Charles Durning) sind beide Ex - Cops und alte Bekannte. Doch Cowboy Sam gerät entgegen seinem besonnenen Vater in die mißliche Position bereits ein Teil der Verschwörung zu sein, was seinem Partner Wade, der mit seiner Frau einen Neuanfang plant, nicht schmeckt.
Hierzu mischt L.A.P.D. - To Protect And To Serve in einem unterschiedlich schattierten protagonistischem Grau die Wahrnehmung ihrer Aufgabe als Polizisten, hauptsächlich auf der Jagd nach einer Truppe von brutalen Ladendieben, mit der kriminellen Energie der Polizeiverschwörung, die immer stärkere Ausmaße zu haben scheint. Warum nebenher noch Straftäter auf Freigang ermordet werden, wird nicht weiter erläutert.
Genauso halbgar wie die Geschichte ist auch das Ende, das zwar mit einem von Hollywoodprinzipien abweichendem Verlauf aufwarten kann, jedoch nicht befriedigt. L.A.P.D. - To Protect And To Serve strotzt vor Halbherzigkeiten, ungelenk agierenden Bullen und atmenden Leichen. Michael Madsen spielt auf dem Niveau einer Gefälligkeit. Alles in diesem schwarzmalerischen Szenario dient letztlich dazu Luftlöcher zu schießen, ein paar Blutpäckchen zu zünden und wird durch ein paar leider oft silikonverstärkte Brüste am Rande untermalt.
Aus filmischer Sicht ist L.A.P.D. - To Protect And To Serve ziemlicher Murks. Aber waren das nicht viele Filme aus der guten alten Cannon Schmiede? Mit diesem Charme und einem Hauch der sich dem Ende neigenden Achtziger kann der Streifen im neuen Jahrtausend deutliche Sympathiepunkte einstreichen. Der Film zelebriert sein Dasein als B - Movie bis aufs Äusserste und verzichtet innerhalb seiner Grenzen zu Gunsten hemmungsloser Action auf jegliche Stringenz. Wem das nicht liegt, sollte seine Erwartung 1-2 Punkte weiter unten ansetzen und gegebenenfalls ganz auf L.A.P.D. - To Protect And To Serve verzichten. Mir jedoch hat er erstaunlich gut gefallen.