Review

,,Phantom Town“ ist wieder einer dieser typischen SAT.1-Filme, die sich durch ihren besonderen Trashcharme auszeichnen. Für viele nervend, für manche ein Traum.
Die Story und die ,,einzigartige“ Atmosphäre wurde ja schon ausführlich von den anderen Reviewautoren hier wiedergegeben.
Warum ich volle 10 Punkte für diesen Film gebe? Nun, ich bin ja ein recht großer Trashfreund, das muss allerdings gesagt werden. Dieses Review kann nicht ganz als objektive Kritik der Allgemeinheit gelten. In einigen Szenen ist ,,Phantom Town“ wirklich gruselig geworden, wie beispielsweise die Szene, in der man sich auf einem einsamen Highway befindet und die Kamera die Bilder schön atmosphärisch einfängt. Doch bei diesem Film muss man sich die Frage stellen, ob das nun Absicht war oder ob es aus Versehen passiert ist.
Naja, und die ganzen bizarren Gestalten, die sich in der Stadt tummeln, verleihen ,,Phantom Town“ einen gewissen Touch von Kult, wobei man das Wort hier anders definieren muss.
Das Seltsame an dem Film ist bloß, dass er sich in keine Altersgruppe von Zuschauern einordnen lässt. Auf der einen Seite ist der Streifen eindeutig für Kinder gemacht, denn die Hauptdarsteller sind selbst welche, nämlich ein 18-jähriger und ein etwa 13-jähriger Junge und ein etwa 10 Jahre altes Mädchen. Die Story, die Umsetzung und die Naivität der Schauspieler ist ebenfalls auf kindliche Zuschauer ausgerichtet. Daher ist es unverständlich, dass man hier mehr oder weniger harte Splatterszenen eingebaut hat, die dem Film dann die 18er-Freigabe einbrachten (die übrigens völlig unverständlich ist, da eine Freigabe ab 16 gereicht hätte). Für FSK 12 aber eindeutig zu hart, denn dafür sind die brutalen Szenen einfach zu ernst gemacht. Daher ist der Film für Kinder und Jugendliche nichts, und die Erwachsenen (die meisten zumindest) sehen sich einen solchen ,,Schrott“ ja sowieso nicht an. Deshalb hat der Film schlechte Chancen :-)
Doch ähnlich wie bei Clive Barkers ,,Cabal“ wirkt ,,Phantom Town“ wie ein unheimlicher Traum. Ein Traum lässt sich ja auch nicht logisch erklären und ist in seltsame bizarre Bilder gehüllt, und genau so wirkt ,,Phantom Town“ auf den Zuschauer. Alles, was bei diesem Film als unpassend usw. beschrieben wird, finde ich alles super gemacht. Da wäre der ,,Spaziergang“ durch die Gruft, die seltsamen Personen in der Stadt, das ein oder andere Logikloch, die Hauptdarsteller und vieles mehr. Man könnte ,, Phantom Town“ durchaus als comicartig beschreiben. Hier passt für mich und den geneigten Trashfan einfach alles, oder zumindest vieles, und deshalb gibt es für diesen Gruselstreifen die Höchstnote.
Achja, Regie führte übrigens Jeff Burr, der schon B-Filme wie ,,Texas Chainsaw Massacre 3“ oder ,,Stepfather 2“ drehte.

Fazit: Bizarrer Trip in eine traumhaft wirkende Geisterstadt. Ist allerdings große Geschmackssache.

10/10 Punkte

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