Drei Jahre zuvor ließ Tony Randel giftige Klapperschlangen in "Rattled - Angriff der Klapperschlangen" auf die Bevölkerung einer Kleinstadt los, im Endeffekt bietet "Silent Predators" das selbe Geschehen nochmal. Auch John Carpenters geringe Mitwirkung vermag da nicht über den Durchschnitt zu helfen, denn auf dessen Kurzgeschichte "Fangs" basiert das Ganze.
Der Film startet im Jahr 1979, als eine Diamantklapperschlange durch einen Unfall entwischen kann. Zwanzig Jahre später hat sie sich erfolgreich mit einer anderen Klapperschlangenart gepaart und heraus gekommen ist ein besonders großes und giftiges Exemplar.
Ansonsten hagelt es die typischen Klischees, denn unser Held Vic Rondelli (Harry Hamlin) tritt gerade seinen Posten als Feuerwehrchef in San Catalano an, natürlich prägt ein mehr oder minder trauriges Ereignis seine Vergangenheit, welches später aufgedeckt wird.
Weiter geht es mit dem skrupellosen Baulöwen Max Ferrington (Jack Scalia), der den Bürgermeister (David Spielberg) auf seiner Seite hat. Vics neues Love Interest gibt es in Form von Farringtons Verkaufsberaterin Mandy Stratford (Shannon Sturges).
Leider wagt Regisseur Noel Nosseck (Tornado!, Die Bestie in dir) nie den ausgetretenen Pfad zu verlassen, auch inszenatorisch bleibt dieser Film pures Mittelmaß.
Immerhin gibt es schnell die ersten Opfer zu beklagen und erfreulicherweise sind die Schlangen größtenteils echt. Nur seltenst verirrt sich mal ein Modell darunter, was ich "Silent Predators" schon mal hoch anrechne. Das Ganze ist und bleibt auch recht realitätsnah inszeniert, doch Spannung will erst im Finale aufkommen. Was dann wirklich nervt ist das Verhalten von Farrington, der in Vic einen Gegner anstatt einen Helfer sieht und auch Bürgermeister Parker unterschätzt die Schlangenplage natürlich.
Währenddessen gibt es in regelmäßigen Abständen Tote, wobei die aggressiven Schlangen auch vor Kinder nicht zurückschrecken, was dem Film wesentlich mehr Intensität verleiht. Das Ableben der Opfer ist dann teilweise auch recht drastisch gefilmt, man nehme die Frau im Auto, jedoch verzichtet Nosseck dabei auf unnötige Brutalitäten, aber wo soll er die auch anbringen?
Die Charaktere strotzen zwar vor Klischees, dennoch findet der Zuschauer seine Sympathieträger und kann mitfiebern. Da es ein realitätsnahes Szenario ist, kann man über diverse Durststrecken hinweg sehen, trotzdem wäre ein höheres Tempo angebracht gewesen. Bis auf das Finale hat "Silent Predators" keinerlei Höhepunkte zu bieten, auch muss man sehr lange warten, bis die Schlangen endlich die Stadt heimsuchen. Somit gelingt Nosseck keine richtige Spannungskurve, aber recht unterhaltsam ist dieser sanfte Schlangenhorror trotzdem.
Das mag auch an den überzeugenden Leistungen der Darsteller liegen. Harry Hamlin (L.A. Law, Killer im Kreißsaal), Jack Scalia (Dark Breed, T-Force) und Shannon Sturges (S.W.A.T. - Die Spezialeinheit, Dark Rain) bringen alle die nötigen Erfahrungen mit, um diese sehr menschlichen Rollen gut zu verkörpern.
"Silent Predators" hat leider nichts Außergewöhnliches zu bieten, verzichtet aber auf CGI. Dafür gibt es die Klischees tonnenweise und das Ganze dürfte nicht nur spannender sein, sondern auch deutlich mehr Pepp haben. So bleibt realitätsnaher, aber auch zu braver Schlangenhorror, der ganz gut unterhält.