Krank, pervers und eher mäßig geschauspielert, dieser Grundsatz passt zu bisher allen Werken des Kanadiers Ryan Nicholson. Nach dem ultramiesen „Live Feed“, dem miesen aber immerhin noch ganz brauchbaren „Gutterballs“ folgt nun die nächste Evolutionsstufe des schlechten und tabubrechenden Geschmacks, sein Name „Hanger“ zu deutsch Kleiderbügel und wir erfahren auch gleich warum.
Die hochschwangere Prostituierte Rose bringt ihrem Freier einfach nicht mehr genug Kohlen mit nach Hause, also unterzieht er sie einer Zwangsabtreibung mit einem Kleiderbügel. Das Baby überlebt, wenn auch nur schwer entstellt und wurde 18 Jahre lang von einem Penner großgezogen. Nachdem Hangers leiblicher Vater mit ihm Kontakt aufgenommen hat, gibt es nur ein Ziel. Rache an Leroy dem Zuhälter.
Was uns Nicholson hier vorsetzt ist schon wieder richtig kranker Scheiß. Vor allem die Abtreibungsszene hat es in sich und dürfte für viele ein Grund sein den Film von dort an zu meiden. Wer sich aber durch den harten Tobak gekaut hat, wird tatsächlich noch mit einigem, für Tromafans sehenswertem, Schwachsinn belohnt. Nicht ohne Grund spielt Troma Opa Lloyd Kaufman eine kleine Gastrolle.
Und obwohl der Film keine wirkliche Handlung oder Charakterisierungen aufweisen kann, macht der Film tatsächlich Spaß. Das Gezeigte ist wirklich so unglaublich und krank, dass man darüber nur noch lachen kann. Vor allem der kaputte Chinese Russel haut immer wieder richtig gute Sprüche raus, die den Film in gewisser Weise sehenswert machen. Es geht nur um Pornos, saufen, ficken und blutige Tampons. Aber auch hier ist ein starker Magen von Vorteil, denn wenn ein künstlicher Darmausgang penetriert wird oder ein Tee aus benutzen Tampons gebrüht wird, dann ist das schon eklig anzusehen.
Aber auch Ryan hat im Gegensatz zu seinen Vorgängern dazugelernt. Der Film ist etwas mehr auf den Punkt, es wirkt nicht mehr alles unnötig in die Länge gezogen und auch schauspielerisch geht der Film für Trashfans in Ordnung. Die Splattereffekte sind zwar nicht so zahlreich wie in seinen bisherigen Werken, dafür aber mehr als gut umgesetzt.
Ein großes Lob muss aber der deutschen Synchro ausgesprochen werden, denn der kranke Spass wurde außerordentlich gut für eine Produktion diesen Kalibers vertont. Respekt!
Fazit: Es bleibt ein absolut kranker Film, der auf seine perverse Art schon irgendwie wieder witzig ist, vielleicht von der Idee her wie Jackass für Horrorfans.