„L.A. Bounty“ huldigt dem eher selten gebrauchten Topos des Kopfgeldjägers als B-Actionheld.
Es läuft nicht gut für Bürgermeisterkandidat Mike Rhodes (Robert Hanley): Gerade noch will er im Anschluss an eine Wahlkampfveranstaltung mit seiner Frau Kelly (Lenore Kasdorf) die Laken zerwühlen, doch in der nächsten Sekunde wird er von ein paar fiesen Subjekten gekidnappt. Seine Frau bleibt zurück und soll von den Gangster getötet werden, weil diese das Gesicht eines Killers gesehen hat. Doch die Kopfgeldjägerin Ruger (Sybill Danning) kreuzt auf und erledigt das Problem. Warum sie genau in dem Zeitpunkt auftaucht, bleibt unklar, aber immerhin gestaltet sich die Fieslingsentsorgung als Veranstaltung mit einigen fetten Treffern.
Gekidnappt wurde der aussichtsreiche Bürgermeisterkandidat von keinem anderem als dem kranken Psychopathen Max Cavanaugh (Wings Hauser), der sich vor allem in Malerei und seiner Spielsucht ergeht. Seine Spiele handeln allerdings meist von der kreativen Tötung seiner Widersacher. Wings Hauser gibt den durchgeknallten Psycho, dessen Vorliebe für (Akt-)Malerei weniger für Charakterentwicklung, sondern für nackte Titten sorgen soll.
Cavanaugh stellt Lösegeldforderungen, will aber auch Kelly entführen, da sie einen seiner Untergebenen identifizieren kann. Doch Ruger verhindert die Entführung und sackt die werte Gattin selbst ein. Sie ahnt nämlich, dass Cavanaugh dahinter steckt, mit dem sie noch eine alte Rechnung offen hat...
Es ist mal wieder Zeit für weit verbreitete Klischees: Die alte Rechnung zwischen Heldin und Bösewicht läuft wie üblich auf den dahingemetzelten Partner hinaus, die Verschwörer sind kinderleicht zu identifizieren usw. Zudem sieht die Heldin aus, als wäre sie aus einem 80er Jahre Punkrockvideo entlaufen und fügt sich in die Ahnengalerie der schweren Frisurverbrechen im Film ein.
Auch die Handlung ist kaum der Rede wert: Polizei, Gangster und Kopfgeldjägerin rangeln allesamt um Knete und Geiseln, ehe dann im Showdown für klare Verhältnisse gesorgt wird. Der Film ist recht kurz und nicht wirklich langweilig, aber Spannung will sich auch keine große einstellen. Dafür sind die Wendungen doch zu vorhersehbar und man kennt diverse Elemente schon aus anderen Filmen.
Die Action ist leider von recht geringer Menge, bietet dafür einige recht blutige Einschüsse, da Ruger zur Fieslingsentsorgung immer eine dicke Flinte benutzt. Es werden an Action auch fast nur Shoot-Outs geboten, die aber recht gut inszeniert sind. Vor allem die Idee den Showdown als eines von Cavanaughs Spielen anzulegen, bringt etwas Abwechslung herein. Ansonsten gibt es noch ein paar Stunts, wobei die Explosion des S.W.A.T.-Transporters ziemlich spektakulär aussieht.
Sybill Danning sieht nicht nur sehr freakig aus, sie spielt auch eher mäßig. Wings Hauser kann als Psycho zwar ab und zu für ein paar komische Momente sorgen, seine Leistung fällt aber nur durchschnittlich aus. Die restlichen Darsteller agieren auch mäßig und können kaum überzeugen.
Sicherlich ist „L.A. Bounty“ nicht komplett misslungen, denn die Action ist ordentlich und die Machart gut, aber bei der schwachen Geschichte reicht es nur zu einem unterdurchschnittlichen Ergebnis.