Review

Nachdem die Todesstrafe in Kalifornien abgeschafft wurde , schafft die Regierung mit " Terminal Island " eine Alternative . Auf die Insel , 40 Meilen vor der Küste , werden sämtliche Verbrecher geschafft , die des Mordes ersten Grades schuldig gesprochen wurden . Dort leben sie nach ihren eigenen Regeln bis zu ihrem natürlichen ( oder eher unnatürlichen ) Tod . Dieses Schicksal trifft auch Carmen Simms . Gleich nach ihrer Ankunft wird sie von der Gruppe , die vom Serienkiller Bobby und seinem Gehilfen Monk angeführt wird , gefangen . Dort muss sie auf den Feldern arbeiten und den Männern gefügig sein . Doch Hilfe naht , denn eine Gruppe von Häftlingen , die dieses Spielchen nicht mitmachen und lieber frei über die Insel streifen , befreien Carmen und ihre drei Schicksalgenossinnen . Es ist klar , dass Bobby sich das nicht gefallen lassen wird und es zum Kampf kommen muss ... 

Enthält Spoiler !

Regisseurin Stephanie Rothman hatte sich vorgenommen keinen Exploitationfilm zu drehen und irgendwie ist ihr das mit " Männer wie Tiger " auch gelungen - also keinen Exploitationfilm zu drehen . Zwar ist das Thema ausgezeichnet dafür geeignet , leider sieht das Ergebnis - wohl auch bedingt durch das niedrige Budget - doch ziemlich mager aus . Statt einer exotischen oder wenigstens verwilderten Insel hat man es hier mit den ordentlich gemähten und hügeligen , leicht bewaldeten Gefilden zu tun , in denen auch " M*A*S*H " , " MacGyver " , " Knight Rider " oder die anderen unzähligen 1970er / 1980er Jahre Filme und Serien gedreht wurden - direkt hinter dem Ortsrand von LA . Einen realistischen Überlebensthriller sollte ohnehin niemand erwarten . Sex oder Gewalt muss man - bis kurz vor Ende - mit der Lupe suchen . Auch das Camp der Bösen Buben ist nicht gerade beeindruckend und mit ein paar Holzhüttchen auf ähnlichem Niveau wie genannte Serien . Ein Eindruck , der noch dadurch verstärkt wird , dass sich unter der Besetzung mit dem jungen Tom Selleck und dem ebenfalls jungen Roger E. Mosley auch noch die halbe Hauptbesetzung der später sehr erfolgreichen Serie " Magnum " befindet . 
Dafür ist die Grundidee des Filmes nicht schlecht geraten und nimmt Filme wie " Flucht aus Absolom " oder ein wenig " Die Klapperschlange " vorweg . Auch wollte man offenbar die Figuren nicht allzu eindimensional gestalten , weswegen der Anführer der Bösen Angst vor der Dunkelheit haben darf ( was aber keine Rolle für die Geschichte spielt ) und das sleasigste Mitglied der guten Truppe nicht nur von seinen Mithäftlingen von einer Vergewaltigung abgehalten , sondern von seinem Beinaheopfer später noch schmerzhaft reingelegt wird , aber sich dennoch am Ende für jene Leute opfert , statt sich ( wie von mir erwartet ) auf die Seite der Bösen zu schlagen . 
Dafür irritieren einige andere Verhaltensweisen , so z.B. , dass man einer fast katatonisch wirkenden Frau die Verantwortung dafür überlässt eine entscheidende Explosion im richtigen Moment auszulösen oder dass beide Gruppen später Zugang zu einem funktionierenden Motorboot haben , aber keine einzige Person auch nur eine Sekunde daran denkt dieses zur Flucht zu benutzen ( ! ) , obwohl dies doch das Hauptziel sämtlicher ähnlich gelagerter Filme ist . Dass sich dann sogar ein Häftling als tot ausgibt , um nicht von der Insel weg zu müssen ( !!! ) , fällt da schon kaum noch ins Gewicht .
Erst im Finale , wenn kräftig mit Maschinengewehren geballert und eine Hütte in die Luft gejagt wird , macht der Film dem Exploitationfilm endlich ein bisschen Ehre . 

Fazit : " Flucht aus Absolom " in der 1970er Jahre light Variante mit leicht feministischen Zügen und einem unrealistischem Happy End . Nach wirklich gutem Einstieg kommt man auf die Realität des B-Movie Bodens damaliger Möglichkeiten zurück . Mit den Schauspielern wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen , aber Geld und der Wille haben wohl einfach gefehlt ... 

*** Der Film wurde in der englischen Originalversion gesehen !

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