Review

Da geht man mal in eine Sneak Preview und erwischt dann natürlich gleich so ein Juwel von einem Film. Das nenn ich Pech.

Alex' Eltern lassen sich scheiden. Sie sind ja sowieso nur wegen ihm so lange zusammengeblieben. Sein Vater zieht zu seiner Freundin und Alex muss mit seiner Mutter nach England fliegen, da dort deren neuer Lebensgefährte gerade in einer Serie mitspielt. Als Alex jedoch die flippige Louis kennenlernt, beginnt seine anfängliche Abneigung gegen den Ort zu bröckeln. Als dann noch die  Tochter seines neuen "Vaters" auftaucht ist das Gefühlschaos perfekt.

Aus dem Ganzen hätte man ja durchaus einen, zwar nicht gerade weltbewegenden, aber dennoch, recht unterhaltsamen Film machen können. Das wird allerdings schon im Keim erstickt. Das liegt vorallem daran, dass sich die Macher wohl nicht im Klaren darüber waren wohin der Film nun gehen soll. Für eine leichte Sommerkomödie wird, vorallem von Alex aus dem Off, zuviel gejammert und man versucht uns den ganzen Film über klarzumachen, dass er sowieso die ärmste Sau des Planeten ist.
Doch ernstnehmen kann man Alex Probleme auch nicht, da sämtliche Erwachsene des Films, angefangen beim mit allem überforderten Vater über die sich wie ein verliebter Teenager verhaltende Mutter bis hin zur Heile-Welt-darstellende Hippiefamilie, bis zur Karikatur überzeichnet sind.

Alex-Darsteller Francios Goeske ist nicht nur ein paar Jahre zu alt für die Rolle, sondern schafft es auch zu keinem Zeitpunkt diese einem näher zu bringen. Den ganzen Film über schafft er gerade mal zwei Gesichtsausdrücke: Depremiert vor sich hinstarren und um einem später zu zeigen, dass es Alex besser geht, dämlich in die Kamera grinsen. Die restlichen Darsteller fallen im Idealfall nur nicht negativ auf. Einzig Louis-Darstellerin Zoe Moore zieht sich recht charismatisch aus der Affäre.

Das Drehbuch macht es ihnen aber auch nicht leicht. Eine Dramaturgie oder gar einen Spannungsbogen sucht man vergebens und die Dialoge liegen auf Soap-Niveau ("Geh nicht mit ihm. Er will doch nur das Eine"). Und das Alex sich für seine Quasi-Schwester und nicht für die quirrlige Louis entscheidet, kann man auch nicht nachvorziehen.

Das einzig Amüsante an dem Streifen (ob das jetzt positiv oder negativ ist sei dahingestellt) ist die zuhauf vorhandene unfreiwillige Komik, seien es nun die Dialoge, die mitunter lachhafte Inszenierung ( Alex sitzt ca. 8 mal im Film beim Essen, stochert ein bisschen darin herum, nur um dann die Gabel beleidigt in den Teller zu knallen und rauszustürmen) oder Alex Gejammer aus dem Off, als ginge es niemandem auf der Welt dreckiger als ihm.

Bezeichnend war dann auch der Jubel im Publikum als endlich der Abspann zu sehen war, den egal ob jetzt Komödie oder Drama, der Film scheitert, egal aus welchem Winkel man ihn betrachtet.  (2/10)

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