Inhalt:
Atlanta:
Faith (Amy Shiels) hat es mit der Hilfe ihrer Freundin Cathy (Antonia Bernath) geschafft sich dem Zugriff ihres Ex - Freundes Jimmy (Vance Daniels) zu entziehen und einen Neustart zu wagen.
Eines Abends lernt sie in einer Bar Lola (Lucy Holt) kennen.
Schon bald sind die Zwei unzertrennlich und Faith besucht Lola auf dem Bauernhof ihrer Familie.
Dort halten wohnen neben Lola noch ihr Vater Jorgen (David Sterne) und ihre beiden Brüder.
Besagter Bauernhof liegt zudem quasi am Ende der Welt (kein Mc Donalds, kein Starbucks und vor allem keine Polizei), dann ist da noch der Schweinestall in dem Jorgen, der sich Faith gegenüber sehr verschlossen verhält, regelmäßig zu tun hat und Lola hat die Angwohnheit immer wieder männliche Bekanntschaften zu One - Night - Stands zu animieren, wobei dann allerlei nette Gefälligkeiten (eine teure Armbanduhr, ein Opernbesuch etc.) von Lolas Bekanntschaften offeriert werden.
Zwar kommt Faith Lolas Hobby etwas merkwürdig vor aber das ist schon bald ihre geringste Sorge:
Jimmy, stalkender psychotischer Ex - Freund der er ist, hat es vollbracht sie irgendwie zu finden und schickt ihr nun Nachrichten auf ihr Handy was bei Faith, die nicht wirklich Interesse an einer Erneuerung ihrer Beziehung hat, zu einer mittelschweren Panik führt.
Um fürs erste in Sicherheit zu sein zieht von ihrer Wohnung in der Stadt zu Lola aufs Land.
Zwar hat sie nun das Gefühl vor Jimmy sicher zu sein und freundet sich zudem mit Lolas jüngerem Bruder an aber Jorgen zeigt ihr immer noch die kalte Schulter und dann ist da noch der unheimliche Schweinestall... .
Meinung:
Slaughter ist kein trashiger Horrorfilm mit ausufernden Splatterszenen sondern fällt mehr in die Richtung Psychothriller.
Man sollte sich als Zuschauer einfach auf den Film einlassen, da die Action tatsächlich erst in der letzten halben Stunde einsetzt.
Davor wird man zunächst mit den Charakteren von Faith und Lola vertraut gemacht.
Tatsächlich wird es dabei aber nicht langweilig (wenn man sich einfach auf die Handlung konzentriert) und Regisseur Stewart Hopewell hat eine richtig schöne Szene inszeniert in der Faith und Lolas jüngerer Bruder zusammen Glühwürmchen fangen (die Stimmung wird dann durch das auffinden eines Schweinekadavers etwas beeinträchtigt)
Im Gegensatz zum dt. DVD - Cover (das einen knallharten Torture - Porn Horrorfilm verspricht) hält sich die Gewalt in Slaughter tatsächlich in Grenzen.
Hopewell versucht gar nicht erst auf den Hostel / SAW Zug aufzuspringen was die Zahnszene im Finale deswegen aber nicht weniger unangenehm macht.
Und in Gegensatz zu den Psychopathen aus den Hostelfilmen (und deren Nachahmern) verfolgt der Antagonist in Slaughter einen bestimmten Plan der schon etwas über das übliche ich-foltere-Leute-nur-aus-Jux-und-Dollerei hinausgeht.
Wie gesagt man sollte sich von dt. Cover, auf dem eine halbnackte Maid in Nöten von Schweinen angeknabert wird, nicht täuschen lassen.
Offenbar hielt man dies beim dt. Vertrieb für eine clevere Marketingidee:
Praktikant: Chef, wir haben hier diesen Film mit...
Chef: Ich weiss, ich weiss. Mord- und Notschlag, durchgeknallte Inzuchthinterwäldler, Leichen die an Schweine verfüttert werden, junge Jungfrauen die von Schweinen verschlungen werden und Nazizombies wie in Dead Snow.
Praktikant (irritiert): Nein, nein im Film kommen keine Nazizombies vor und es geht dabei um dieses Mädchen das...
Chef: Sie müssen nicht groß rumreden. Das ist der übliche Wrong Turn / Backwoods / Hostel Mix. Knallen sie einfach irgendwas brutales aufs Cover. Am Bestren eine junge Maid und gefäßige Schweinekotelets. Nachher gebe ich dann beim Asiaten einen aus.
Am ehesten könnte man Slaughter in das Genre der 70-er jahre Exploitationfilme einordnen und das Ende ist dann auch tatsächlich ein Tritt in die Zwölf und definitiv kein Happy End.
Als Extras verfügt die DVD über ein ca. 30 minütiges Making-of, Deleted Scenes und weitere Trailer.
Fazit:
Slaughter sollte man eine Chance geben.
Kein Klassiker aber ein gut inszenierter Film für denn aber etwas Geduld mitgebracht werden sollte.
(6/10)