Als alter Kryptozoologie-Kundiger ist man zunächst hoch erfreut, dass endlich auch mal der Mottenmann mitsamt seinen vielen übernatürlichen Begleiterscheinungen in einem Film thematisiert wird, aber dieser teure Mystery-Thriller lässt das legendäre fliegende Wesen links liegen und verläuft sich lieber in einem Labyrinth aus Andeutungen und Wahrsagungen. Kunstvolle Bildkompositionen und eine schöne Kameraführung ersetzen noch keinen Spannungsbogen, denn wenn es nur darauf hinausläuft, dass Richard Gere wegen einer endlosen Serie von obskuren Telefonanrufen den Verstand zu verlieren droht, dann geht der gekünstelt-intellektuelle Mystik-Trip in eine völlig falsche Richtung. Der Brückeneinsturz ist schon gut gemacht, aber wir wollten doch eigentlich den Mothman sehen. Und wo auf der Welt vertrauen die Einheimischen all ihre Geheimnisse so schnell einem Wildfremden an?