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Junkyard Dog (2010)
Eine junge Frau wird an Halloween entführt und in einem Kellerverlies festgehalten. Der Zuschauer, der ein solches Szenario bisher nur aus der Presse kennt, wird hier direkt hineingeworfen in das Grauen eines Menschen, der über Jahre in einem Bunker, abgeschottet von der Außenwelt, seinem Entführer ausgeliefert ist.

Regisseur „Kim Bass“ sein vierter Filmbeitrag, wollte sich allem Anschein nach ein kleines Plätzchen sichern in Schubladen wie dem Torture Genre, lässt aber noch ein kleines Hintertürchen offen und verpackt das Ganze als auf eine wahre Begebenheit basierende Thriller Geschichte. Dumm gelaufen, denn hätte man sich konsequent an eines der beiden Richtungen gehalten, wäre das Ergebnis gewiss besser ausgefallen. So ist „Junkyard Dog“ weder Fisch noch Fleisch!

Die Story funktioniert wie folgt… psychisch labiler und traumatisierter Schrotthändler, entführt Frauen auf seinen Schrottplatz, sperrt sie in einen extra dafür ausgestatteten unterirdischen Stahlcontainer ein, um sie für 30 Tage zu vergewaltigen, zu quälen und zum Menschenfleisch Verzehr zu zwingen, um sie im Anschluss selbst zu essen. Der Hund bekommt natürlich auch ein paar leckere Happen ab. Nun eilt die Heldin rasch herbei in Form einer FBI-Agentin, und wie es ausgeht, dürfte nach ein paar Fluchtversuchen vorher klar sein… Hat Potenzial, wurde aber nicht genutzt.

Die Umsetzung ist leider gescheitert. Technisch zwar in Ordnung, doch kreativ der totale Reinfall. Für einen Torture Porn zu harmlos, da hat es der Regie doch an Mut gefehlt. Für einen Thriller zu langweilig und schleppend. Einzig die Szenen in dem unterirdischen Stahlcontainer konnten einigermaßen überzeugen. Die oft gescheiterten Fluchtversuche waren das Einzige, das so etwas wie einem Spannungsmoment erzeugen konnte. Ansonsten blutleer und uninteressant.

Schauspielerisch „Innis Casey“ in der Rolle des bösen Kannibalen JYD. Unbekannt und unpassend besetzt. „Vivica A. Fox“ als FBI Braut, na immerhin routiniert gespielt. Und der einzige wirklich bekannte „Brad Dourif“ als Sheriff Holk in einer kleinen Rolle. Man muss dazu sagen, dass die Anforderungen auch nicht sonderlich hoch waren, dafür ist der Plot zu dünn gewesen.

Subjektiv fand ich „Junkyard Dog“ höchstens durchschnittlich. Kleines B-Movie das Potenzial gehabt hätte, wenn man sich mehr getraut hätte. Die Thematik Kannibalismus hätte man mehr fokussieren können, die Bedrohlichkeit hätte man mit einfachen Effekten steigern können z.B. mit einem guten Score. Der Gewaltfaktor hätte deutlich angeschraubt werden können. Ob nun die 7 Minuten, die geschnitten wurden, drin sind oder nicht, Schlaftablette bleibt Schlaftablette. Wesentlich mehr Blut hätte man einbringen können. Vom Filmset her hätte alles schmutziger und authentischer aussehen können, nicht so steril.
Ne war nicht wirklich unterhaltsam… einmal schauen reicht und dann abhaken.

Fazit:
Durchschnittlicher Kannibalen Thriller, der hart sein will, es aber nicht geschafft hat. Kann man sich einmal anschauen und dann abhaken.

Bewertung:
5 / 10 Punkten.

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