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"Project Assassin" ist das erste Machwerk der Briten Andy Hurst (Wild Things 4, Are you Scared) und Robin Hill und schon lange habe ich nicht mehr solch einen monotonen Film gesehen. Die Optik ist verwaschen, die kargen Sets schlecht ausgeleuchtet und irgendwo flackern immer diverse Lichter, was die Augen des Zuschauers schnell anstrengt. In der ersten Filmhälfte dient eine Bruchbude von Haus als Kulisse, danach geht es in den Keller einer Fabrikhalle, optisch ist "Project Assassin" eine totale Nullnummer, die musikalische Untermalung ist nicht viel besser. Und richtig krude wird es bei der Story, denn die mag einfach keinen Sinn ergeben.
Als Christian (Kit Corcoran) geboren wurde, verabreichte man ihm ein Virus, welches in Zukunft als Waffe eingesetzt werden soll. Nun erfolgt der erste Test in der Wohngemeinschaft um Ellis Walker (Michael Hanson). Überwacht wird das Experiment mit HIlfe von Kameras, die man heimlich installiert hat. Christian bringt einen nach dem anderen mit Hilfe seiner Gedanken um, doch das eigentliche Ziel ist Ellis. Denn er wäre der perfekte Träger für das Virus und schon bald findet er sich gefesselt in einem geheimen Labor wieder.

Fasse man mal zusammen, ein dubioser Konzern hat in den 70er Jahren ein Virus entwickelt, geduldet sich aber über zwanzig Jahre, um es das erste Mal zu testen. Und dann auch noch in einer instabilen Testperson, die plötzlich nicht mal mehr einen Tag zu leben hat. Und woher weiss man eigentlich, dass Ellis der perfekte Träger ist? Warum wird ausgerechnet diese Bruchbuden-WG auserwählt und warum gibt es sonst keine Menschen in der Stadt? Die Chose mag keinen Sinn ergeben, das Budget war dermaßen knapp und der Großteil dürfte für Kunstblut drauf gegangen sein. Der Auftakt zeigt die Geburt Christians, seine Mutter wird einfach erschossen und das Baby bekommt gleich eine riesige Spritze mit dem Virus reingejagt. Dann lernen wir die ganzen Loser-Typen um Ellis kennen. Ihre Unterkunft ist ein verlassenes Haus, welches man einfach besetzt hat. Weder über Ellis noch über die anderen Pfeifen gibt es irgendwelche Infos, man hockt den ganzen Tag im Haus, streitet sich oder konsumiert fleißig Drogen. Und schließlich steht Christian vor der Tür, der aussieht wie ein Junkie aus der Gosse, doch natürlich wird er sofort aufgenommen und das Morden kann beginnen.

Doch zwischen dem recht blutigen Ableben der Bewohner, ist "Project Assassin" einfach nur langweilig. Das Ganze erinnert ein wenig an David Cronenbergs "Scanners", denn auch Christian tötet Menschen mit Hilfe seiner Gedanken. Seine Opfer fangen dann an zu zittern und massenhaft Blut sabbert ihnen aus Mund, Nase und Augen. Die Toten werden vom Konzern nachts geschwind entsorgt und da Ellis und Co dermaßen naiv sind, glauben man einfach die Ermordeten wären ausgezogen und abgehauen. Immerhin steigt das Tempo im letzten Drittel, denn irgendwann ist die WG nun mal ausgelöscht und Ellis wird nach einer kleinen Jagd durch die Stadt gefangen genommen. Das alles hätte man sich doch schenken können und einfach nur Ellis mitnehmen. Aber dieses böse Virus hat mittlerweile ein Eigenleben in Christian entwickelt und dreht gegen Ende noch mal richtig auf. Und da wird es in "Project Assassin" teilweise richtig heftig, denn die blutigen Intermezzos schauen recht professionel aus. So gibt es zumindest im Finale noch etwas Action, in Form von kleinen Schusswechseln und Keilereien.
Die Darsteller sind dabei unterste Schublade, genau wie ihre Dialoge.

Ein total langweiliges und unsinniges Filmchen im Fahrwasser von "Scanners". Solch eine triste Optik hat man noch nicht gesehen, die Darsteller sind schwach und nichts will einen Sinn ergeben. Dennoch ist ein gewisser Unterhaltungswert vorhanden und im letzten Drittel darf es auch rund gehen. Blutig ist das Ganze auch und auf das obligatorische Happy End wird verzichtet. Kann man sich dennoch sparen, verursacht nur Augenkrebs.

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